Fußball-WM 2034: Amnesty International übt scharfe Kritik an FIFA-Entscheidung
Die Entscheidung der FIFA, die Fußball-Weltmeisterschaft 2034 nach Saudi-Arabien zu vergeben, ist auf heftige Kritik von Amnesty International gestoßen. Laut Steve Cockburn, einem Experten für Sport und Menschenrechte bei der Organisation, hat die FIFA während des gesamten Bewerbungsprozesses deutlich gemacht, dass ihr Engagement für Menschenrechte wenig mehr als eine Farce sei. Cockburn warnte, dass diese sorglose Vergabe ohne ausreichenden Menschenrechtsschutz zahlreiche Menschenleben gefährden könnte.
Der Weltverband FIFA hatte die Austragung der WM per Akklamation an Saudi-Arabien vergeben, nachdem es keine weiteren Bewerber gegeben hatte. Eine ähnliche Vorgehensweise war bereits bei der Vergabe der WM 2030 an Spanien, Marokko und Portugal beobachtet worden, bei der zusätzlich Spiele in Argentinien, Uruguay und Paraguay geplant sind. Saudi-Arabien wurde hierbei von der FIFA in Menschenrechtsfragen mit einem "mittleren Risiko" bewertet, was jedoch durch Versprechen des Organisationskomitees über weitreichende Reformen abgemildert werden soll.
Amnesty International fordert nun eine dringende Neuausrichtung der FIFA. "Die FIFA muss ihren Kurs ändern", erklärt Cockburn. "Es ist entscheidend, dass die Weltmeisterschaft in Saudi-Arabien tatsächlich Reformen nach sich zieht. Andernfalls droht ein weiteres Jahrzehnt der Ausbeutung und Diskriminierung."/lü/DP/jha