Freenet unter Druck: Kursrutsch trotz stabiler Prognosen
Der Mobilfunk- und TV-Anbieter Freenet zeigt sich in einer herausfordernden Phase wieder. Trotz einer bestätigten Prognose für den operativen Gewinn und den Kapitalmittelzufluss im Jahr 2025 musste das Unternehmen seine Erwartungen für den durchschnittlichen Umsatz pro Kunde nach unten korrigieren. Dies gilt als einer der Hauptfaktoren für die negativen Reaktionen des Marktes. Die Aktie, die im MDax gelistet ist, erlebte einen deutlichen Kursrutsch.
Während Freenet im ersten Halbjahr lediglich leichte Zuwächse verzeichnete, enttäuschten die Ergebnisse einige Analysten. Berenberg-Experte Shekhan Ali äußerte sich kritisch und verwies auf das enttäuschende Resultat. Diese Entwicklungen gingen einher mit einem Rückgang des Aktienkurses um bis zu zehn Prozent auf 26 Euro im frühen Handel, der sich dann im Tagesverlauf auf ein Minus von sieben Prozent einpendelte.
Betrachtet man den bisherigen Jahresverlauf, sieht sich die Freenet-Aktie mit einem Kursverlust von drei Prozent konfrontiert – ein starker Kontrast zum über 20-prozentigen Anstieg des MDax. Noch zu Jahresbeginn hatte der Kurs ein beachtliches Mehrjahreshoch von fast 38 Euro erreicht.
Trotz dieser Rückschläge bleibt die Ebitda-Prognose für das laufende Jahr bei 520 bis 540 Millionen Euro unverändert, nachdem man 2024 operativ 506,5 Millionen Euro verdiente. In den ersten sechs Monaten stieg das bereinigte operative Ergebnis um ein halbes Prozent auf 257,4 Millionen Euro an. Der Gesamtumsatz wuchs um knapp ein Prozent auf etwas über 1,2 Milliarden Euro, angetrieben durch das TV-Segment.
Im TV-Bereich profitiert Freenet weiterhin von gesetzlichen Anpassungen, die es Mietern ermöglichen, ihren Fernsehanschluss selbst zu wählen. Doch trotz dieser Vorteile stagnierte die Zahl der Abonnenten von Freenets Dienst Waipu.tv bei rund zwei Millionen, was auf Veränderungen in der Vermarktungsstrategie zurückzuführen ist.
Freenet sieht sich zudem einem erhöhten Wettbewerbsdruck im Mobilfunksektor ausgesetzt, was zu einem höheren Kundenanteil im Discountbereich geführt hat. Der durchschnittliche Umsatz pro Vertragskunde fiel um 40 Cent auf 17,4 Euro und übertraf damit die negativen Erwartungen.

