Frasers Group entzieht Unterstützung: Hugo Boss-Aufsichtsratschef unter Druck
Der Modekonzern Hugo Boss steht aktuell im Blickpunkt der Investoren, nachdem der größte Einzelaktionär Frasers Group seine Unterstützung für den Aufsichtsratsvorsitzenden Stephan Sturm zurückgezogen hat. In einer offiziellen Stellungnahme gab der Investor bekannt, Sturm nicht länger zu unterstützen, während Hugo Boss betonte, dass Sturm seine Position halten und seine Verantwortung weiterhin wahrnehmen wolle.
Zum Wochenstart konnte sich die Aktie von Hugo Boss um 0,7 Prozent erholen und gehörte damit zu den wenigen Gewinnern im MDax. Dennoch verzeichnet die Aktie seit Jahresbeginn einen Verlust von rund 14 Prozent. Die Frasers Group, die 25 Prozent der Anteile am Modekonzern hält, plant nun, Einfluss auf die Neubesetzung des Aufsichtsrats auszuüben, um gegebenenfalls Sturm abzuberufen und einen neuen Vorsitzenden zu etablieren.
Unstimmigkeiten bestehen besonders in der Frage der Dividendenpolitik: Die Frasers Group vertritt die Meinung, dass Hugo Boss derzeit keine Dividenden ausschütten sollte, um die Mittel zur Wertsteigerung des Unternehmens zu verwenden. Die Aktie sei ihrer Ansicht nach unterbewertet. Das managementseitige Verantwortliche um CEO Daniel Grieder agiert vorsichtiger und erwartet 2025 Umsätze zwischen 4,2 und 4,4 Milliarden Euro sowie ein Ebit von 380 bis 440 Millionen Euro, wobei sie auf wirtschaftliche Unsicherheiten und negative Wechselkurseffekte hinweisen.
Anfang Dezember plant Hugo Boss eine Investorenveranstaltung, auf der das Management ein Update zur zukünftigen Strategie vorstellen wird.

