Europäische Börsen im Aufwind: Einzelhandel als glänzender Sektor
Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten am Mittwoch leichte Zuwächse, während der Handel insgesamt in einem ruhigen Fahrwasser verlief. Andreas Lipkow, Marktexperte, hob hervor, dass sich diese Gelassenheit auch im geringen Handelsvolumen widerspiegelt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg am Mittag um 0,29 Prozent und erreichte 5.702,81 Punkte. Im Gegensatz dazu verlor der britische FTSE 100 marginal um 0,21 Prozent auf 9.681,76 Punkte. Der Schweizer SMI zeigte sich nahezu unverändert.
Die Zurückhaltung der Investoren erklärt sich durch die bevorstehenden US-Konjunkturdaten, die für Spannung im Hinblick auf die nächste Sitzung der US-Notenbank sorgen könnten. Wenn die schwachen ISM-Zahlen des verarbeitenden Gewerbes durch starke Daten im Dienstleistungssektor oder unerwartet positive US-Industrieproduktionen und ADP-Beschäftigungszahlen ausbalanciert werden, könnte dies die Märkte beeinflussen.
Der Einzelhandelssektor setzte einen besonderen Glanzpunkt. Der spanische Bekleidungsriese Inditex führte die Liste der Gewinner an, nachdem die Aktie um 8,6 Prozent stieg und somit den kräftigsten Zuwachs seit fünf Jahren erzielte. Die Deutsche Bank verwies auf ein starkes drittes Quartal und positive Entwicklungen im vierten Quartal. Auch H&M fand mit einem Anstieg von 1,6 Prozent bei den Anlegern Anklang.
Im Autosektor sorgten die Renault-Aktien für negative Schlagzeilen. Die Schweizer UBS senkte das Kursziel von 38 auf 28 Euro und stufte die Papiere auf "Sell" herab. Die Bank verwies auf abnehmende Auftragszahlen, sinkende Preise und steigende Lagerbestände, was auf ein herausforderndes Jahr 2026 hindeutet.
Die Bauaktien, die am Vortag noch gefragt waren, gaben leicht nach. Holcim büßte 1,3 Prozent ein, nachdem Jefferies die Aktien von "Buy" auf "Hold" herabgestuft hatte. Trotz der vorteilhaften Position im europäischen Bausektor werden die Chancen durch Dekarbonisierung und Marktanpassungen bereits im aktuellen Aktienkurs reflektiert, so Analystin Glynis Johnson von Jefferies.

