Europäische Börsen im Abwärtsstrudel: Zinssorgen und Gewinnmitnahmen drücken die Stimmung
Nach einem vielversprechenden Start in die Woche bleibt die Dynamik an den europäischen Märkten verhalten. Anleger nutzen die Gelegenheit, um nach einem positiven Lauf Gewinne zu realisieren, während Unsicherheiten über eine mögliche Zinssenkung der US-Notenbank im Dezember auf den Markt drücken. Der Börsenbeobachter Christian Henke vom Broker IG kommentierte die Stimmung mit der Feststellung, dass nach dem Ende des Shutdowns in den USA eine gewisse Ernüchterung eingekehrt sei.
Der EuroStoxx 50 rutschte um weitere 0,85 Prozent auf 5.693,77 Punkte ab, nachdem er bereits am Vortag seine anfänglichen Hochs eingebüßt hatte. Trotz dieses Rückgangs konnte der Leitindex der Eurozone den Schaden begrenzen, indem er über seiner 21-Tage-Linie blieb. Insgesamt gelang es dem EuroStoxx 50 jedoch, die Woche mit einem Plus von 2,3 Prozent abzuschließen, vor allem dank seiner starken Performance in der ersten Wochenhälfte.
Abseits der Eurozone konnte auch die Schweiz dem negativen Trend an den Märkten nicht entgehen. Der Schweizer Leitindex SMI fiel in Zürich um 0,84 Prozent auf 12.634,30 Punkte. Die erwartete Zollsenkung durch die USA, die auf 15 Prozent festgesetzt wurde, konnte dem Markt keinen positiven Impuls geben. Auch in London zeigte sich ein ähnliches Bild: Der FTSE 100 verlor 1,11 Prozent und schloss bei 9.698,37 Punkten. Die britische Regierung heizte zusätzlich die Sorgen um die staatlichen Finanzen an, indem Pläne für eine Erhöhung der Einkommenssteuer laut wurden, was Anleger beunruhigte.

