Zinsspekulationen bremsen Dax-Rallye: Anleger in Warteposition
Nach einer vielversprechenden Erholung am deutschen Aktienmarkt zeigten sich die Anleger zu Wochenbeginn zögerlich. Grund dafür ist vor allem die bevorstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch, die die Marktakteure in Wartestellung versetzt.
Der Dax, das deutsche Börsenschwergewicht, verharrte zu Beginn des Handels bei 24.025 Punkten, nachdem er seit seinem Tiefstand im November unter 23.000 Punkten eine respektable Aufwärtsbewegung vollzogen hatte. Mit einem Plus von viereinhalb Prozent kletterte das Börsenbarometer zuletzt über die wegweisende 24.000 Punkte-Marke.
Während der MDax der mittelgroßen deutschen Werte am Morgen einen Anstieg um 0,6 Prozent auf 29.859 Punkte verzeichnete, ging es mit dem Eurozonen-Index EuroStoxx 50 leicht bergab. Auf der anderen Seite des Atlantiks zeigten die Renditen am US-Anleihemarkt nach oben. Zehnjährige US-Staatspapiere erreichten ihr höchstes Renditeniveau seit über zwei Wochen, was das Erholungstempo des Dax möglicherweise bremsen könnte – ein Szenario, das Analyst Thomas Altmann von QC Partners im Hinblick auf die steigenden Finanzierungskosten skizziert.
Mit gespanntem Blick auf die bevorstehende Fed-Sitzung warnt Mislav Matejka von JPMorgan vor allzu optimistischen Erwartungen eines Zinssenkungbeschlusses. Angesichts der gegenwärtigen Nähe zu historischen Höchstständen des Aktienmarkts könnte die Versuchung der Anleger, kurz vor dem Weihnachtsfest Gewinne mitzunehmen, zunehmen.
Im Dax zogen Bayer mit einem Kursanstieg von 2,2 Prozent dank einer Empfehlung seitens JPMorgan Aufmerksamkeit auf sich. Am anderen Ende hingegen schrumpften die Gea-Aktien um 2,8 Prozent aufgrund von Kommentaren von Morgan Stanley.
Auch die Analystenkommentare bewegten den MDax: So schob ein positives Urteil der Bank Jefferies die Auto1-Aktien um 4 Prozent nach oben. Ein Kaufvotum der Citigroup bescherte dem Panzergetriebe-Hersteller Renk eine Steigerung von knapp 5 Prozent. Der mögliche Erwerb des Stahlverteilers Klöckner & Co kurbelte den Aktienwert um eindrucksvolle 17 Prozent an. Derweil legten die TKMS-Aktien um 3,3 Prozent zu, während Stabilus, nach weniger erbaulichen Zukunftsprognosen, einen Wertverlust von 3 Prozent hinnehmen musste.

