EU strebt "Recht auf Reparatur" für Elektrogeräte an – Grünes Licht aus Straßburg erwartet

In einem bahnbrechenden Bestreben, der Wegwerfkultur entgegenzuwirken und die Nachhaltigkeit zu fördern, scheint das EU-Parlament kurz davor zu stehen, einem lang geforderten "Recht auf Reparatur" für Verbraucher zuzustimmen. Diese neue Gesetzgebung wird dafür sorgen, dass die Hersteller von Gebrauchsgegenständen wie Handys, Staubsaugern und Haushaltsgroßgeräten verpflichtet werden, Reparaturoptionen bereitzustellen, solange diese technisch möglich sind. Die Regelung betrifft Produkte, die bereits durch bestehende EU-Rechtstexte reparaturfreundlich gestaltet werden müssen.

Im Sinne des Verbraucherschutzes und der Umweltschonung sollen Kunden nicht nur das Recht erhalten, sondern Hersteller werden auch angehalten, detaillierte Informationen zur Durchführung der Reparaturen zu teilen. Dies soll es unabhängigen Werkstätten erleichtern, Instandsetzungen vorzunehmen und ermöglicht sogar den Einsatz gebrauchter oder im 3D-Druckverfahren hergestellter Ersatzteile.

Ein Jahr Garantie auf die durchgeführten Reparaturen soll das Vertrauen der Verbraucher in die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der Reparatur stärken. Die Europäische Kommission unterstreicht das ökologische Potenzial der Gesetzgebung und prognostiziert, dass innerhalb von fünfzehn Jahren bedeutende Mengen an Treibhausgasemissionen vermieden und Ressourcen sowie Abfall eingespart werden könnten.

Die Förderung von Reparaturen soll in den Mitgliedstaaten durch vielfältige Ansätze wie Reparaturgutscheine, Informationskampagnen oder durch Bereitstellung von Räumlichkeiten für Reparaturinitiativen konkret umgesetzt werden.

Nun bedarf es nur noch der formellen Zustimmung der EU-Staaten, die in der Vergangenheit durch ihre Unterhändler bereits an der Aushandlung beteiligt waren. Nach der Publikation des Rechtstextes im EU-Amtsblatt haben die Staaten zwei Jahre Zeit, die Vorgaben in nationales Recht zu überführen. (eulerpool-AFX)