Erneuter Anführer der Hamas im Libanon getötet - Iran warnt vor weiteren Spannungen
Der Nahostkonflikt spitzt sich erneut zu: Am Dienstagabend wurde in der libanesischen Hauptstadt Beirut der Vize der islamistischen Hamas, Saleh al-Aruri, bei einem Angriff getötet. Es handelt sich hierbei um den ranghöchsten Hamas-Anführer, der seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober ums Leben kam. Wie üblich, gibt es unterschiedliche Meinungen und Schuldzuweisungen.
Der iranische Verteidigungsminister Brigadegeneral Mohammed-Resa Aschtiani warnte nach der Tötung vor weiteren Spannungen in der Region. Er betonte, dass die Störung des Gleichgewichts sicher Konsequenzen haben werde. Die USA werden von Aschtiani als Hauptverantwortliche für die Situation im Nahen Osten angesehen. Mit Blick auf die US-Politik meinte er süffisant: "Der Rauch bläst in ihre eigenen Augen".
Die Hamas gab umgehend Israel die Schuld für den Angriff. Israels Offizielle äußerten sich zu diesen Anschuldigungen nicht. Wie üblich kommentiert Israel weder Angriffe noch gezielte Tötungen im Ausland.
Auch Teheran, welches traditionell als Verbündeter der Hamas gilt, macht Israel für den mutmaßlichen Angriff verantwortlich. Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian verurteilte in einem Statement auf der Online-Plattform X, ehemals Twitter, die "böswilligen Aktivitäten der Terrormaschinerie dieses Regimes (Israel) in anderen Ländern". Er bezeichnete sie als echte Bedrohung für Frieden und Sicherheit.
Darüber hinaus wies die Islamische Republik den wiederholten Vorwurf zurück, für Angriffe schiitischer Milizen auf US-Stützpunkte in Syrien und im Irak verantwortlich zu sein. In einem Brief an den UN-Generalsekretär und den UN-Sicherheitsrat betonte der Iran, dass er nicht für die Handlungen von Einzelpersonen oder Gruppen in der Region verantwortlich sei.
Die Spannungen im Nahen Osten nehmen weiter zu und der Konflikt zwischen den verschiedenen politischen Lagern scheint sich verschärfen zu wollen. Beide Seiten schieben sich die Schuld zu, doch eine Lösung des Konflikts ist weiterhin nicht in Sicht. (eulerpool-AFX)