Erdogan plant Mai-Besuch im Weißen Haus: Ein Treffen mit Biden steht an
Ein hochrangiges diplomatisches Aufeinandertreffen zeichnet sich im transatlantischen Beziehungsgeflecht ab. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hegt Ambitionen, am 9. Mai zu einem bilateralen Gespräch mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus zusammenzukommen. Ein Sprecher des türkischen Präsidialamtes verlautbarte am Freitag, dass der genaue Zeitpunkt der Verhandlungen der beiden Präsidenten noch in der Schwebe sei. Die erwartete Begegnung wurde von Seiten der USA noch nicht offiziell bestätigt.
Dieses Treffen könnte eine Diplomatiepremiere für Erdogan seit dem Antritt Bidens darstellen und signalisiert sein starkes Interesse an einem direkten Dialog auf höchster Ebene. Die Ankündigung dieses Vorhabens kommt zu einer Zeit, in der sich die türkische politische Landschaft auf eine kommunale Wahl vorbereitet, welche die Popularität der regierenden Partei AKP und Erdogans bewerten wird.
Die bilateralen Beziehungen sind verschiedenen Herausforderungen ausgesetzt. Washington zeigte sich verärgert über die hartnäckige Haltung Ankaras, die eine schnelle NATO-Erweiterung um Schweden hinauszögerte. Andererseits äußert die Türkei immer wieder Kritik an der Unterstützung der Vereinigten Staaten für die syrischen Kurdenmilizen in Nordsyrien. Während die USA die YPG-Milizen als Verbündete im Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat betrachten, führt Ankara sie auf ihrer Liste terroristischer Organisationen. Zudem stellt Erdogan die US-Unterstützung für Israel im Konflikt um Gaza wiederholt infrage. (eulerpool-AFX)