Globale Weinernte erreicht historisches Tief

Die schlimmste Weinernte seit über sechs Jahrzehnten zeichnet ein düsteres Bild der globalen Weinindustrie.
2023 verzeichnete die globale Weinproduktion den stärksten Rückgang seit 1961, hauptsächlich verursacht durch extreme klimatische Bedingungen wie Dürren und Frost.

Die globale Weinproduktion hat 2023 ein historisches Tief erreicht, das letzte Mal ähnlich schlecht war es im Jahr 1961. Während weltweit extreme Wetterbedingungen wie Dürren und Frost die Weinberge verwüsteten, verzeichnete allein Frankreich einen Anstieg der Weinproduktion.

Klimatische Kapriolen setzen Weinbauern zu

In einer Branche, die stark von der Natur abhängig ist, haben klimatische Extremereignisse deutliche Spuren hinterlassen. Italien und Australien erlebten einen dramatischen Rückgang der Produktion um 23 bzw. 26 Prozent, während auch Spanien, Chile und Südafrika zweistellige Verluste hinnehmen mussten.

Deutschland, traditionell bekannt für seine robusten Weinregionen, sah einen Rückgang um 3,8 Prozent auf 8,6 Millionen Hektoliter, entgegen früheren Schätzungen, die von einem leichten Anstieg ausgingen.

Frankreich als stabile Größe in stürmischen Zeiten

Entgegen dem globalen Trend konnte Frankreich seine Weinproduktion um vier Prozent steigern und behauptete sich somit als weltweit größter Weinproduzent, insbesondere aufgrund des signifikanten Rückgangs in Italien. Diese positive Entwicklung in Frankreich bildet einen Kontrast zu den Herausforderungen, mit denen Weinproduzenten weltweit konfrontiert sind.

Während weltweit die Weinproduktion einbricht, steigert Frankreich seine Produktion um vier Prozent und sichert sich die Spitzenposition als größter Weinproduzent weltweit.

Die Rolle des Klimawandels

John Barker, Generaldirektor der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV), betonte die Auswirkungen von „Dürre, extremer Hitze und Bränden sowie starken Regenfällen, die Überschwemmungen und Pilzkrankheiten verursachten“.

Er erklärte weiter, dass, obwohl Klimaprobleme nicht die alleinige Ursache für den Rückgang sind, der Klimawandel als die größte Herausforderung für die Weinindustrie anzusehen ist.

Deutschland blickt besorgt auf 2024

In Deutschland wirken sich frostige Nächte nach Monaten von Hitzerekorden besonders verheerend aus. Klaus Schneider, Präsident des Deutschen Weinbauverbands, erläuterte die Problematik:

„Die Frostereignisse sind so verheerend, weil die Vegetation schon deutlich fortgeschritten ist. Die jungen, fruchtbaren Triebe erfrieren jetzt, was den Ertrag für das kommende Jahr erheblich mindert.“
In Deutschland sank die Weinproduktion im Jahr 2023 um 3,8 Prozent, eine direkte Folge der ungewöhnlich frostigen Nächte nach einer Periode rekordbrechender Hitze.

Globale Weinmarktdynamiken

Trotz der globalen Produktionsrückgänge sank der Weinkonsum 2023 um drei Prozent, beeinflusst durch Inflation und rückläufigen Konsum in Schlüsselmärkten wie China. Länder wie Portugal, Frankreich und Italien bleiben jedoch die Spitzenreiter beim Pro-Kopf-Verbrauch.

Dieses Bild der Weinindustrie zeigt eine Branche inmitten eines stürmischen Klimas, sowohl meteorologisch als auch markttechnisch. Während sich einige Regionen anpassen und sogar gedeihen, kämpfen andere mit den zunehmend spürbaren Auswirkungen des Klimawandels.

Finanzen / Märkte
[InvestmentWeek] · 26.04.2024 · 17:00 Uhr
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