Elektroautos erst nach 65.000 Kilometern wirklich klimaschonend
Eine aktuelle Studie der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik zeigt, dass die Nutzung eines Elektroautos erst nach 65.000 Kilometern klimaschonender ist als die eines Verbrennerautos. Bedingung dafür ist allerdings, dass das Fahrzeug mit Ökostrom geladen wird. Wird hingegen der übliche Energiemix genutzt, steigt die Schwelle sogar auf mindestens 90.000 Kilometer an.
Als Grund für diese Erkenntnis nennt die Studie den Ressourcenverbrauch und die Treibhausgasemissionen, die beim Rohstoffabbau, bei der Batterieproduktion und der Lieferung der Batterien aus Asien entstehen. "E-Autos und Hybridfahrzeuge starten durch die ressourcenintensive Herstellung der Antriebstechnologie bei ihrer Ökobilanz mit einem ökologischen Rucksack, da die Batterieproduktion heutzutage fast ausschließlich noch in Asien stattfindet", erklärt Joachim Damasky, Vorsitzender der VDI-Gesellschaft.
Damasky betont zudem die Bedeutung eines verbesserten Recyclings der Rohstoffe Lithium, Nickel und Kobalt: "Hier muss noch einiges passieren in Deutschland." Um eine klimafreundlichere Mobilität voranzutreiben, sei es notwendig, den Ausbau erneuerbarer Energien und eine weniger klimaschädliche Batterieproduktion zu fördern. Erst durch eine grüne Produktion der Batterie und ihrer Vorprodukte könne der ökologische Fußabdruck der Elektromobilität reduziert werden und sie wirklich klimafreundlich machen.
Die Studie verdeutlicht, dass der Umstieg auf Elektromobilität allein nicht ausreicht, um den Klimawandel effektiv zu bekämpfen. Vielmehr ist eine ganzheitliche Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette notwendig, um die Umweltauswirkungen zu minimieren. Es liegt nun an der Politik und der Industrie, die Rahmenbedingungen für eine ökologischere Produktion von Batterien zu schaffen und den Einsatz erneuerbarer Energien voranzutreiben. (eulerpool-AFX)