Dortmund im Meisterschaftsrennen in der Pole Position

Nach dem 27. Spieltag führt Borussia Dortmund bekanntlich wieder die Bundesliga an. Vor dem Topspiel in München am kommenden Wochenende ist die Aufregung allerorts groß: Der Meisterschaftskampf ist so spannend wie seit vielen Jahren nicht mehr. Doch reicht die Pole Position aus, um am Ende auch zu triumphieren?
Spannendes Topduell statt interessantem Abstiegskampf
In Germany, it's all to play for next week as Borussia Dortmund took control again of the title race and now lead Champions Bayern by two points.#JoySMS pic.twitter.com/WgIFLjiy9H
— Joy 99.7 FM (@Joy997FM) 1 April 2019
In den vergangenen Jahren hatte die Bundesliga immer eines gemein: den Deutschen Meister Bayern München und einen spannenden Kampf gegen den Abstieg. Während letzterer 2018/19 sehr frühzeitig zu Ungunsten von Nürnberg und Hannover entschieden scheint, ist an der Spitze umso mehr los. Borussia Dortmund führt die Tabelle nach 27 Spieltagen überraschend wieder an, nachdem ein Last-Minute-Sieg gegen Wolfsburg ausreichte, um am in Freiburg ineffektiven und unkonzentriert auftretenden FC Bayern vorbeizuziehen. Nun steht in München das gerne auch mal fälschlicherweise als „deutscher Klassiker" titulierte Topspiel an. Nachdem der BVB zuletzt wieder in Form zu kommen scheint, ist das Duell so offen wie vor wenigen Wochen kaum jemand vermuten konnte.
Zwei Punkte Vorsprung bedeuten zugleich, dass Dortmund ein Unentschieden auf fremdem Platz mit Sicherheit genügen würde, um auch nach dem Topduell Tabellenführer zu bleiben. Ein großer Vorteil scheint die Tatsache zu sein, dass die Westfalen nicht mehr im DFB-Pokal vertreten sind, während der Rekordmeister noch gegen Heidenheim antreten musste. Dennoch bleibt der Favorit im Meisterschaftsrennen laut William Hill derzeit noch der FCB. Der Buchmacher schätzt die Meisterschaftschance der Münchner derzeit auf 1,57 (Stand 1. April) ein, während der BVB bei 2,25 liegt. So knapp war es seit der Hinrunde schon lange nicht mehr.
Erfahrung und individuelle Klasse spricht für Bayern
Three years ago Gnabry played for West Bromwich Albion's U21 team.
— KLNfcb (@KLNfcb) 5 March 2019
Now he's a starter for FC Bayern.
What a journey. 🙌🏻#Gnabry2023 pic.twitter.com/aTat5osAp4
Einerseits kommt die Erfahrung im Meisterschaftskampf den Münchnern zugute. Von der letzten Dortmunder Meisterelf stehen nur Marcel Schmelzer, Lukasz Piszczek und Mario Götze noch im Kader von Schwarz-Gelb. Auf der anderen Seite hat fast jeder Münchner bereits die „Salatschüssel" in die Höhe gereckt. Einer, dem diese Ehre bisher verwehrt blieb, ist ausgerechnet der Spieler in absoluter Top-Form: Serge Gnabry. Ausgerechnet sein Bankplatz gegen den SC Freiburg führte zu einem Vakuum an Geschwindigkeit und Kreativität auf der rechten Offensivseite. Auf ihn und Kingsley Coman auf der Gegenseite des Spielfeldes wird es besonders ankommen, um einerseits Dortmund zu schlagen und die folgenden Aufgaben erfolgreich anzugehen. Hilfreich könnte auch ein besonderes Comeback eines französischen Weltmeisters werden. Corentin Tolisso fehlte seit dem 3. Spieltag verletzt und kehrte nun langsam aber sicher ins Mannschaftstraining zurück. Noch im April soll er laut Sportbuzzer sein Comeback feiern.
Für Dortmund spricht derweil der Fakt, dass kaum Druck vorhanden ist, den Titel holen zu müssen. Die Verantwortlichen kündigten für den Sommer bereits den nächsten Schritt des Umbruchs an und würden sich zweifellos über die Meisterschaft freuen, die jedoch nicht eingeplant ist. Nicht mithelfen können wird Außenverteidiger Achraf Hakimi, der sich einen Mittelfußbruch zuzog. Daneben fehlen auch Maximilian Philipp und Christian Pulisic, die den Klub im Sommer jedoch ohnehin verlassen könnten respektive werden. Doch auch ohne diese Spieler sollte der BVB in der Lage sein, die kommenden Gegner zu schlagen.
Der Meisterschaftskampf ist nach wie vor völlig offen. Jetzt ist es jedoch wieder an Dortmund, die Spitze gegen Bayern München zu verteidigen. Das direkte Duell bietet die Gelegenheit dazu.

