Dissident in Kuba tot - Staat weist Schuld zurück

24. Februar 2010, 21:28 Uhr · Quelle: dpa
Havanna/Washington (dpa) - Nach mehr als 80 Tagen Hungerstreik ist der kubanische Dissident Orlando Zapata Tamayo gestorben. Der 42- Jährige war Mitglied der Oppositionsgruppe «Republikanische Alternative».

«Sein Tod ist eine Tragödie ohnegleichen», sagte der Vorsitzende der Kubanischen Kommission für Menschenrechte und Versöhnung, Elizardo Sánchez. Präsident Raúl Castro bedauerte den Tod, wies aber eine Schuld der Regierung zurück. Die USA und die Menschenrechtsorganisation Amnesty International reagierten betroffen und riefen Kuba zur sofortigen und bedingungslosen Freilassung aller politischen Gefangenen auf. Nach Angaben von Oppositionellen war Zapata Tamayo während seiner Haft misshandelt und gefoltert worden.

Castro sagte bei einem Besuch der Hafenstadt Marie bei Havanna, der Tod sei die Folge der Beziehungen des Oppositionellen zu den Vereinigten Staaten. «In Kuba gibt es keine Folter», erklärte er im Beisein des brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva, der sich zu einem Besuch in Kuba aufhält. «Es gab keine Gefolterten, es gab keine Hinrichtung. Das alles geschieht in Guantánamo», sagte Castro im Hinblick auf das Gefangenenlager der USA im Osten Kubas.

Die kubanische Führung reagierte mit Härte, um mögliche Proteste zu unterbinden. Nach Angaben aus Oppositionskreisen wurden am Mittwoch rund 30 Dissidenten abgeführt oder in ihren Wohnungen festgehalten. Damit habe die Regierung von Präsident Raúl Castro offenbar versucht, die Opposition an der Teilnahme an der Beisetzung von Zapata ím Osten der Insel zu hindern, sagte Sánchez in einer weiteren Mitteilung.

Zapata Tamayo war im März 2003 gemeinsam mit 75 weiteren Dissidenten festgenommen und wegen Delikten wie Störung der öffentlichen Ordnung und Respektlosigkeit zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Er war seit dem 3. Dezember 2009 im Hungerstreik. In der vergangenen Woche war Zapata Tamayo wegen seines schlechten Gesundheitszustandes zunächst in ein Haftkrankenhaus und später in eine Klinik in der Hauptstadt Havanna verlegt worden. Sein Tod am Dienstag rief weltweit Kritik an der kubanischen Regierung hervor.

«Die Nachricht von seinem Tod macht uns betroffen. Die US-Regierung drückt Familie, Freunden und Anhängern ihre tiefste Anteilnahme aus», teilte der Sprecher des Außenministerium, Philip Crowley, mit. Zapata Tamayos Tod unterstreiche die Ungerechtigkeit, die die Inhaftierung von politischen Gefangenen in Kuba darstelle.

Nach Ansicht von Amnesty International ist der Hungertod des Dissidenten «eine schreckliche Anklage gegen die fortwährende Repression politische Abweichler in Kuba». Havanna müsse umgehend internationale Experten einladen, um die Menschenrechtslage in dem Land zu untersuchen.

Die kubanische Führung bestreitet, dass es im Land politische Gefangenen gibt. Oppositionelle und Andersdenkende bezeichnet sie als Spione und Handlanger der US-Geheimdienste und des US-Imperialismus.

Opposition / Menschenrechte / Kuba
24.02.2010 · 21:28 Uhr
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