DFB streicht Schwarz-Rot-Gold: Verband präsentiert neues Logo ohne Nationalfarben
Neue Corporate Identity statt Tradition: Der DFB zeigte auf dem Bundestag ein Logo aus drei ineinander verschlungenen Linien. Die Farben bewegen sich ausschließlich in Grünabstufungen und sollen laut Verband „Organisation, Gesellschaft und Sport“ symbolisieren. Die bisher üblichen schwarz-rot-goldenen Streifen, die den nationalen Bezug herstellten, wurden ersatzlos gestrichen. Offizielle Begründung: Der Verband wolle einen Markenauftritt, der „für Klarheit, Innovationskraft und Modernität“ steht.
DFB definiert sich neu
Mit dem neuen Logo will sich der Verband offenbar stärker als gesellschaftliche Organisation positionieren und weniger als traditioneller Fußballverband mit nationalem Bezug. Geschäftsführer Holger Blask erklärte, das Design sei „ein sichtbares Zeichen für die strategische Weiterentwicklung“. Der Markenauftritt soll internationaler wirken und den DFB als moderne Institution zeigen.
Die Entscheidung kommt in einer Phase, in der der Verband unter Beobachtung steht. Nach sportlichen Misserfolgen, internen Skandalen und anhaltenden Führungsdebatten versucht der DFB, sein Image umzubauen und den Fokus auf Zukunft, Werte und Außendarstellung zu lenken. Dass dabei ausgerechnet die Nationalfarben verschwinden, dürfte emotional diskutiert werden.
Wahl ohne Spannung – Personalfragen im Fokus
Neben der Logo-Präsentation standen beim Bundestag auch Personalien im Mittelpunkt. Präsident Bernd Neuendorf, seit 2022 im Amt, tritt erneut an – ohne Gegenkandidat. Der frühere Journalist und SPD-Politiker soll für weitere vier Jahre bestätigt werden. Er kündigte außerdem an, einen zusätzlichen Vizeposten zu schaffen, der sich ausschließlich um strategische Ausrichtung und Zukunftsfragen des Verbandes kümmern soll.
Eine echte Wahl findet nur auf der Ebene der Vizepräsidenten statt. Amtsinhaberin Silke Sinning tritt gegen Silke Raml vom bayerischen Landesverband an. Beobachter erwarten eine knappe Entscheidung, da Raml im Vorfeld aktiv für Unterstützung geworben hat.


