Deutschland treibt Energiewende voran – Schwimmendes LNG-Terminal in Wilhelmshaven ist ein Hoffnungsträger

Das idyllische Küstenstädtchen Wilhelmshaven, einst ein Piratennest und bedeutende Marinebasis, hat sich zu einem zentralen Knotenpunkt für Deutschlands Energieversorgung gewandelt. Hier ankert seit 2022 die 'Esperanza', ein schwimmendes Flüssigerdgas-Terminal, und symbolisiert nicht weniger als die Hoffnung auf Energiesicherheit. Betrieben von Uniper, versorgt diese Anlage das Land mit entscheidendem Gas, um sowohl lokal als auch europaweit für Energie zu sorgen – besonders kritisch in einer Zeit, in der Europa beinahe an den Rand eines Energiemangels geraten wäre.

Die Errichtung der Anlage, die flüssiges Erdgas empfängt, wiedervergast und in das europäische Gasnetzwerk einspeist, wurde innerhalb von zehn Monaten fertiggestellt. Eine Notwendigkeit, da Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine die Pipelinegaslieferungen an die EU kürzte und so drohende Engpässe und Stromausfälle heraufbeschwor. Ein einziger Transport der 'Esperanza' kann genug Gas für die jährliche Energieversorgung von 90.000 Haushalten bereitstellen.

2023 deckte die 'Esperanza' etwa 6 Prozent des gesamtdeutschen Gasverbrauchs, und für dieses Jahr ist ihre volle Auslastung geplant. Michael Lewis, CEO von Uniper, hebt die Bedeutung des Terminals hervor, da kurzfristig Gas aus Asien umgeleitet werden konnte, um Europa zu versorgen. Wilhelmshaven war nur der Beginn einer ganzen Reihe an geplanten oder bereits im Bau befindlichen Flüssigerdgas-(LNG)-Terminals in Europa, die zusammen beinahe den gesamten Ausfall der russischen Gaslieferungen kompensieren konnten.

Die Maßnahmen führten zu einer deutlichen Reduzierung der Gaspreise, die von Rekordhöhen von über 300 Euro pro Megawattstunde im August 2022 auf Vor-Krisenniveau von rund 30 Euro gesunken sind. Dies verdeutlicht einen bedeutenden Erfolg in der europäischen Energiepolitik, konstatiert Anne-Sophie Corbeau vom Center on Global Energy Policy der Columbia University.

Dennoch zeigt sich auch eine Kehrseite der Medaille: Höegh LNGs Vertrag über 'Esperanza' läuft zehn Jahre, was über den Zeitpunkt hinausgeht, zu dem Umweltschutzgruppen mit einem Rückgang der Gasnachfrage zu Gunsten sauberer Alternativen rechneten. Trotz der Fortschritte im Bereich erneuerbarer Energien bleibt die EU einem Wandel zu tiefgreifenden und nachhaltigen Energielösungen verpflichtet – eine Herausforderung, die in Einklang mit den Zielen der Pariser Klimaabkommen von 2015 gebracht werden muss.

Während die EU ihre Abhängigkeit von russischem Gas verringert hat, wurde gleichzeitig die Abhängigkeit von einem volatilen LNG-Markt und neuen globalen Partnern offensichtlich. Nichtsdestotrotz trägt das neue Terminal in Wilhelmshaven dazu bei, Energieversorgung neu zu denken und sichert vorläufig die Versorgungssicherheit des Kontinents. (eulerpool-AFX)

Green
[Eulerpool News] · 29.04.2024 · 09:13 Uhr
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