Deutscher Aktienmarkt findet Weg der Erholung nach Osterwoche
Der deutsche Aktienmarkt zeigt nach einer durchwachsenen Woche rund um das Osterfest Anzeichen einer Stabilisierung. Der Dax konnte sich spürbar erholen und mit einem Zugewinn von 0,79 Prozent auf 14.319 Punkte in den Feierabend verabschieden. Diese positive Entwicklung kam trotz gedämpfter Erwartungen an Zinssenkungen in den Vereinigten Staaten zustande, wo eine andauernd robuste Konjunktur und hohe Inflation Hoffnungen auf eine prompte geldpolitische Lockerung seitens der US-Notenbank schmälerten. Im Gegenzug bleibt der Markt optimistisch, dass die Europäische Zentralbank (EZB) noch im Juni einen Zinsschritt vollziehen könnte, während die nächste Entscheidung der EZB bereits diesen Donnerstag erwartet wird.
In Erwartung einer aussichtsreichen Berichtssaison der Unternehmen blicken Marktanalysten wie Konstantin Oldenburger von CMC Markets positiv in die Zukunft, selbst angesichts der Diskussion über die Möglichkeit ausbleibender Zinssenkungen in den USA. Weitere stimulierende Wirtschaftsdaten mögen die Wahrscheinlichkeit für weitere Zinssenkungen der Federal Reserve schmälern, dennoch lassen sie auf eine starke Gewinnentwicklung der Unternehmen hoffen.
EZB-Leitzinssenkungen im Juni werden nach wie vor etwa von Gilles Moëc, Chefvolkswirt bei Axa IM, als unverändert möglich betrachtet, selbst wenn die Inflation im Euroraum noch über dem Zielwert liegt und die Federal Reserve mit Zinssenkungen zögerlich bleibt.
Auch der MDax konnte sich mit einem Plus von 0,82 Prozent auf 27.137 Punkte steigern, während der EuroStoxx 50 und andere europäische Indices ebenfalls zulegen konnten. An der Wall Street zeigten sich währenddessen moderate Gewinne zum europäischen Börsenschluss.
An der Spitze des Dax stand das Unternehmen Zalando, dessen Aktienkurs um beeindruckende 7,4 Prozent anstieg, nachdem die Citigroup eine Kaufempfehlung ausgesprochen hatte. Continental verzeichnete ebenfalls einen Anstieg von 1,7 Prozent infolge einer positiven Empfehlung von Jefferies. Bayer hingegen musste einen leichten Rückgang von 0,4 Prozent hinnehmen, auch wenn die finanziellen Belastungen aus einem Glyphosat-Rechtsstreit niedriger als erwartet ausfielen.
Rüstungsaktien blieben weiterhin im Fokus der Investorinnen und Investoren, wobei Rheinmetall ein neues Allzeithoch erreichte. Im Bereich der Luftfahrt verzeichnete Lufthansa ein Kursplus von 3,0 Prozent, nachdem eine potenzielle Lösung im Tarifkonflikt mit den Luftsicherheitskräften in Sicht kam.
Die positive Analysteneinschätzung von Citigroup verhalf auch ProSiebenSat.1 zu einem beeindruckenden Kursgewinn von 6,9 Prozent. Blickt man auf das Währungsgeschehen, konnte der Euro zulegen und notierte am frühen Abend bei 1,0852 USD. Der Referenzkurs wurde von der EZB auf 1,0823 USD festgesetzt.
Der Rentenmarkt zeigte eine gestiegene Umlaufrendite, und der Bund-Future gab leicht nach. (eulerpool-AFX)