Google-Chef Pichai prophezeit emotionale Bande zu KI-Assistenten
In einem Zeitalter, in dem künstliche Intelligenz (KI) sich zu einem allgegenwärtigen Begleiter entwickelt, macht Google-Chef Sundar Pichai eine aufschlussreiche Voraussage: Er geht fest davon aus, dass wir Menschen eine emotionale Bindung zu KI-Programmen entwickeln werden. Während seiner Rede auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz Google I/O umriss der CEO ein Bild von einer bevorstehenden Realität, in der „tiefe Beziehungen zu KI-Assistenten“ keine Fiktion, sondern eine handfeste Möglichkeit darstellen.
Mit dem Verweis auf den Film "Her", in dem eine fiktive Liebesgeschichte zwischen Mensch und Software entsteht, sprach Pichai über die Auswirkungen solcher Verbindungen und betonte, dass es grundlegend sei, möglichen negativen Folgen vorzubeugen.
Die Erwähnung der neuen Version des Chatbots ChatGPT, welcher verblüffende Ähnlichkeiten mit der KI aus dem Film aufweist und mit seiner Veröffentlichung für Aufsehen sorgte, verlief paritätisch. Laut Pichai relativiere sich ein Tag Vorsprung angesichts der Tragweite und des disruptiven Potentials der KI-Technologie.
Google, das nach Pichais Worten bereits seit Jahren führende KI-Modelle für Milliarden Menschen zugänglich macht, scheint von anderen Unternehmen angetriebenen Innovationen nicht nur zu begrüßen, sondern auch zu nutzen, um die eigenen Leistungen zu steigern.
Die Konferenz diente auch als Bühne für die Ankündigung von KI-verstärkten Updates für Googles marktbeherrschende Suchmaschine. Benutzer in den USA – und demnächst auch in anderen Ländern – erhalten bei entsprechenden Suchanfragen als erstes eine KI-geschriebene Zusammenfassung, wodurch Webseitenbetreiber um ihre Besucherzahlen fürchten.
Im Kontrast dazu illustrierte Google-Managerin Liz Reid ein positives Bild: KI-Zusammenfassungen animierten Nutzer zu vermehrten und vertiefenden Anfragen, wobei genannte Webseiten sogar mehr Traffic erfahren könnten als durch herkömmliche Suchergebnis-Links.
Während die Änderungen auch Googles Werbeeinnahmen tangieren könnten, bleibt Google zuversichtlich. Das Unternehmen sieht in hilfreicher Anzeigenplatzierung weiterhin ein profitables Unterfangen, trotz der Transformationen im Suchverhalten der Nutzer. (eulerpool-AFX)