Deutsche Wirtschaft zeigt leichte Erholung – Pessimismus bei den Aussichten bleibt bestehen
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich zum Jahresbeginn leicht aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex, der als wichtigstes Konjunkturbarometer des Landes gilt, stieg im Januar um 0,4 Punkte auf 85,1 Zähler, teilte das Münchner Ifo-Institut mit. Damit legte der Index erstmals nach zwei Rückgängen in Folge zu. Die rund 9.000 befragten Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage etwas besser als im Vormonat, blicken jedoch weiterhin skeptisch in die Zukunft.
Ökonomen hatten mit einer Stagnation des Index gerechnet, nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vergangenen Jahr um 0,2 Prozent geschrumpft war. Auch für 2025 bleiben die Wachstumsaussichten verhalten: Die Bundesbank prognostiziert lediglich ein minimales Plus von 0,2 Prozent, während der Sachverständigenrat ein Wachstum von 0,4 Prozent erwartet.
In der Industrie verschlechterte sich das Geschäftsklima weiter. Zwar wurde die aktuelle Lage etwas positiver eingeschätzt, doch die Auftragseingänge gingen erneut zurück. Die Kapazitätsauslastung blieb nahezu unverändert bei 76,5 Prozent – deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt von 83,4 Prozent. Die Unternehmen der Branche äußerten sich zunehmend skeptisch über die kommenden Monate.
Auch im Bauhauptgewerbe trübt sich die Stimmung ein. Während die gegenwärtige Geschäftslage besser bewertet wurde, bleiben die Erwartungen pessimistisch.
Im Handel blieb das Geschäftsklima insgesamt stabil. Großhändler beurteilten ihre Lage etwas positiver, während der Einzelhandel zurückhaltender in die Zukunft blickt.
Der Dienstleistungssektor zeigte sich hingegen als Lichtblick: Hier legte der Index spürbar zu, insbesondere bei der laufenden Geschäftsentwicklung. Auch die Erwartungen hellten sich auf, wenn auch weiterhin Skepsis vorherrscht. Besonders optimistisch zeigten sich die IT-Dienstleister, die von einer robusten Nachfrage profitieren.

