Deutsche Telekom beschleunigt Glasfaser-Ausbau und setzt auf FTTH-Technologie

Die Deutsche Telekom hat ihre Bemühungen im Bereich des Glasfaser-Ausbaus deutlich verstärkt. Laut dem Unternehmen wird das Glasfaser-Netz bis zum Jahresende in mehr als 8 Millionen Haushalten verfügbar sein, eine Steigerung um über 2,5 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Mit dem Ausbau ist die Telekom in fast 3500 deutschen Städten und Gemeinden bereits präsent. Im Jahr 2021 betrug der Zuwachs 1,2 Millionen, während es 2022 bereits 2 Millionen waren. Der Konzern beabsichtigt, das aktuelle Ausbautempo beizubehalten und strebt bis 2030 eine Versorgung von 25 bis 30 Millionen Haushalten an. Dabei ist die Telekom ihren Konkurrenten weit voraus.

"Fiber to the Home" (FTTH) gilt als die beste Technologie für stabiles und schnelles Internet. Die Bundesregierung hat das Ziel formuliert, bis zum Ende dieses Jahrzehnts flächendeckendes Glasfaser-Internet zu ermöglichen. Andere Technologien wie VDSL über Telefonleitungen gelten als veraltet und anfällig für Störungen. Auch Fernsehkabel sind zwar besser als Telefonleitungen, aber immer noch schwankungsanfällig. Angesichts des steigenden Bedarfs an hochauflösenden Filmen, Virtual-Reality-Anwendungen und Computerspielen steigt der Bedarf an einer zuverlässigen und schnellen Internetverbindung weiter an.

Der Nutzeranteil an Glasfaser-Internet ist derzeit noch relativ gering. Die milliardenschweren Investitionen der Telekom sind eine langfristige Investition in die Zukunft, da viele Haushalte derzeit noch auf günstigere Anschlüsse zurückgreifen, die eine geringere Leistung bieten. Von den 8 Millionen Haushalten, die bereits Zugang zu Telekom-Glasfaser haben, haben bisher nur etwa 1 Million davon Gebrauch gemacht. Dies entspricht einem Nutzeranteil von rund 13 Prozent. Weitere 700.000 Haushalte haben bereits Verträge in der sogenannten Vorvermarktung unterschrieben und warten auf den Ausbau, der in den nächsten zwei Jahren stattfinden soll. Sobald dieser abgeschlossen ist, werden sie garantiert zu Kunden.

Bei anderen Wettbewerbern ist der Aktivierungsanteil deutlich höher. Bei der Düsseldorfer Firma Deutsche Glasfaser, die bereits Leitungen zu über 2 Millionen Haushalten gelegt hat, beträgt der Aktivierungsanteil 30 Prozent. Telekom-Manager Srini Gopalan erklärte den vergleichsweise niedrigen Wert seines Unternehmens damit, dass die Verfügbarkeit der Glasfaser stark ausgebaut wird und der Prozentsatz daher zwangsläufig zunächst niedrig ist. Er ist jedoch davon überzeugt, dass der Prozentsatz bis 2024 und 2025 weiter steigen wird.

Die Nachfrage nach Glasfaser-Internet steigt laut Gopalan stetig. Die Anzahl der Glasfaser-Kunden ist in diesem Jahr im Vergleich zu 2022 bereits um 60 Prozent gestiegen. Im ersten Quartal gab es 68.000 Neukunden, im zweiten Quartal 78.000 und im dritten Quartal 85.000. Es besteht also ein deutlicher Aufwärtstrend, der nach Ansicht von Gopalan weiterhin anhalten wird.

Während die Telekom im Bereich Glasfaser vorprescht, bemüht sich Konkurrent Vodafone nach einem späten Start, aufzuholen. Lange Zeit konzentrierte sich das Unternehmen auf die Nutzung von Fernsehkabeln für das Internet. Das Glasfaser-Geschäft spielte eine untergeordnete Rolle. Schließlich entschied sich Vodafone, gemeinsam mit einem luxemburgischen Investmentpartner, im Jahr 2022 das Unternehmen OXG zu gründen und den FTTH-Ausbau im September 2023 zu starten. Inzwischen hat OXG Bauprojekte in 13 Städten initiiert, in denen insgesamt etwa 330.000 Haushalte direkt an das Glasfasernetz angeschlossen werden sollen. Bis Ende 2029 sollen moderne Glasfaserleitungen in 7 Millionen Haushalten verfügbar sein.

Auch beim Mobilfunk geht es voran. Die Abdeckung mit dem 5G-Funkstandard beträgt bei der Telekom inzwischen 96 Prozent der Haushalte, ein Anstieg um 2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Vodafone liegt bei 91 Prozent und O2 bei über 90 Prozent. Bis Ende 2025 beabsichtigt die Telekom, mit ihren 5G-Antennen 99 Prozent der deutschen Haushalte zu erreichen.

Die Konkurrenz der Telekom nutzt beim 5G-Netz bereits das sogenannte 5G Standalone (5G SA), das extrem niedrige Reaktionszeiten bietet. Die Telekom hat 5G SA, auch als "5G plus" bezeichnet, bisher noch nicht für Privatkunden eingeführt. Dies soll erst im zweiten Halbjahr 2024 geschehen, wenn es ausreichend Anwendungen gibt, für die 5G SA von Bedeutung ist.

Es gibt eine Debatte über die Förderung des Ausbaus von Glasfaser-Internet. Ein Teil des Ausbaus wird durch staatliche Subventionen ermöglicht. Die Privatwirtschaft ist jedoch wenig begeistert davon, dass im kommenden Jahr voraussichtlich wieder Milliardensummen bereitgestellt werden sollen, um FTTH-Anschlüsse in ländlichen Gebieten und am Stadtrand zu ermöglichen. Mehrere Verbände der Digitalwirtschaft, darunter der Bundesverband Breitbandkommunikation, fordern in einem Schreiben, dass der Bund in den nächsten drei Jahren jeweils nur eine Milliarde Euro und nicht wie geplant drei Milliarden Euro zur Verfügung stellen sollte. Sie befürchten, dass langwierige Antragsverfahren den Ausbau insgesamt verlangsamen und Baukapazitäten für weniger dringende Projekte in Anspruch nehmen könnten. (eulerpool-AFX)

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[Eulerpool News] · 12.12.2023 · 16:34 Uhr
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