Debatte um Feiertage: Trumpf-Chefin plädiert für Streichung des Ostermontags
Die Geschäftsführerin des Lasertechnikspezialisten Trumpf, Nicola Leibinger-Kammüller, hat in einem Interview mit den "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung" den Vorschlag unterbreitet, den Ostermontag als Feiertag zu streichen, um Industriearbeitsplätze in Deutschland zu sichern. Sie argumentierte, dass Deutschland im internationalen Vergleich überdurchschnittlich viele Feiertage und Krankheitstage aufweise. Ein Blick auf Länder wie Amerika, China oder Polen zeige, dass in puncto Arbeitszeiten Handlungsbedarf bestehe.
Bereits zuvor hatte es Diskussionen über die Abschaffung von Feiertagen gegeben. Vertreter aus der ökonomischen Welt, wie der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer, Peter Adrian, und die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer, sahen darin eine Möglichkeit, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu steigern und finanzielle Belastungen zu schultern. Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung fand jedoch in einer Studie keine Belege, die diesen Standpunkt untermauern – in einigen Fällen zeigte sich sogar eine positive wirtschaftliche Entwicklung in Regionen mit mehr Feiertagen.
Ein Großteil der deutschen Bevölkerung steht einer Reduzierung der Feiertage kritisch gegenüber, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im März für die "Bild am Sonntag" ergab. Leibinger-Kammüller, selbst Christin, erklärt ihren Vorstoß mit der geringen Teilnahme an traditionellen Ostermontags-Prozessionen und betont, eine Lösung für zusätzliche Arbeitszeit zu finden, ohne die Arbeitnehmer zu überfordern. Leibinger-Kammüller setzt auf eine intensive Kooperation mit den Gewerkschaften, um den Wirtschaftsstandort und den Sozialstaat zu stärken. Trotz roter Zahlen für das Geschäftsjahr 2024/25, die auf die schwierige Weltwirtschaft und Stellenabbaukosten zurückzuführen sind, sieht sie im Dialog über flexible Arbeitszeitmodelle und längere Lebensarbeitszeiten einen Weg, die Produktion in Deutschland zu halten.

