Dax unter Druck: Aktienrückgänge trotz vager Friedenshoffnungen
Der Dax steht nach seiner jüngsten Erholung vor erneuten Herausforderungen. Während Spekulationen über eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine für leichte Unterstützung sorgen, bleiben globale wirtschaftliche Unsicherheiten eine harte Nuss. Insbesondere die enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten lasten auf den Märkten und werfen ihre Schatten voraus.
Im Fokus stehen in dieser Woche die am Dienstag veröffentlichten US-Verbraucherpreise. Patrick Franke von der Landesbank Hessen-Thüringen erwartet einen Anstieg der Kerninflation im Juli. Verzögerte Auswirkungen amerikanischer Zölle und vorgezogene Importe könnten die Teuerungsraten in der Zukunft weiter in die Höhe treiben. Die US-Preisstatistik sieht sich derweil internen Schwierigkeiten ausgesetzt, was die Lage für die Fed nicht einfacher gestaltet.
Angesichts der offen bleibenden Zinsentscheidungen der Fed bleibt politischer Druck vonseiten Donald Trumps massiv. Fed-Chef Jerome Powell könnte eventuell den Druck nachgeben, doch Zinssenkungen allein sichern noch keine Markterholung, warnt Armin Micheli von Dr. Bauer & Co. Vermögensmanagement in München. Aktuelle Unternehmensberichte, geopolitische Spannungen und der traditionell schwache Börsenmonat August lassen die Luft dünn werden.
Chefökonom Ulrich Kater von der Dekabank lenkt den Blick auf Deutschland, wo die bevorstehende ZEW-Konjunkturumfrage ein weiteres Indiz für die aktuelle Wirtschaftslage liefern soll. Die Auswirkungen der neuen US-Zölle könnten jedoch die Stimmung unter deutschen Unternehmen trüben. Politische Entwicklungen, wie ein mögliches Gipfeltreffen der Präsidenten der USA und Russlands zur Ukraine-Krise, könnten von den Märkten stärker beachtet werden.
Zudem steht eine Vielzahl von Unternehmenszahlen an. Am Dienstag berichtet die Hannover Rück, gefolgt von Eon, Renk und Tui am Mittwoch. Am Donnerstag stehen die Berichterstattungen von RWE, Thyssenkrupp und Lanxess im Mittelpunkt.

