Cybermobbing: Ernsthafte Bedrohung für Millionen Deutsche nimmt zu
Im digitalen Zeitalter wird Cybermobbing zu einer immer gravierenderen Problematik. Die neueste Studie des Bündnisses gegen Cybermobbing zeigt alarmierende Ergebnisse: Mehr als 7,2 Millionen Menschen in Deutschland sind von Cybermobbing betroffen. Dies entspricht einer Steigerung um 21,7 Prozent im Vergleich zu 2021. Erschreckend ist der Befund, dass 14 Prozent der Befragten angaben, Opfer solcher Attacken zu sein. Betroffen sind insbesondere junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren, die sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld attackiert werden.
Auch „klassische“ Mobbing-Attacken sind weit verbreitet, wobei laut Studie 37 Prozent der Befragten entsprechende Erfahrungen gemacht haben, was rund 19 Millionen Menschen in der Altersgruppe entspricht. Ein beunruhigender Befund ist, dass Mobbing am häufigsten im Arbeitsumfeld vorkommt und Vorgesetzte in über der Hälfte der Fälle als Täter in Erscheinung treten. Das Risiko, Mobbing-Opfer zu werden, sinkt zwar mit steigendem Alter, dennoch bleibt das Problem allgegenwärtig. Die Studie beleuchtet ebenfalls die Täterperspektive: Ein Großteil der Cybermobber war selbst zuvor Opfer solcher Übergriffe. Auffällig ist die soziale Dynamik des klassischen Mobbings, das oft ein Gruppenphänomen darstellt, während beim Cybermobbing direkte Konflikte zwischen Täter und Opfer eine größere Rolle spielen.
Die verheerenden Auswirkungen von Mobbing sind häufig nicht nur psychischer Natur. Viele Opfer leiden unter Depressionen und einem reduzierten Selbstwertgefühl, bis hin zu Suizidgedanken bei fast einem Viertel der Cybermobbing-Betroffenen. Auch Unternehmen bleiben von den Folgen nicht verschont, denn Krankheitstage durch Mobbing verursachen jährlich wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe.
Der Vorsitzende des Bündnisses, Uwe Leest, mahnt: Handlungsbedarf ist dringend gegeben. Eine wirksame Prävention und gezielte Unterstützung für Opfer ist erforderlich, um dieser gesellschaftlichen Herausforderung zu begegnen.
Der Leidensweg vieler Betroffener wie Susanne, die mit Hilfe von Therapie und sozialer Unterstützung wieder zurück ins Leben gefunden hat, verdeutlicht die Notwendigkeit eines entschlossenen Handelns.

