„CO2-negativ“: Microsoft will mehr CO2 aus der Atmosphäre entfernen als ausstoßen

Der Klimawandel und seine Folgen sind längst schon in den Vorstandsetagen der großen Konzerne angekommen. Denn nur Unternehmen, die rechtzeitig auf die damit einhergehenden Herausforderungen reagieren, werden langfristig überleben können. Außerdem erhöhen auch die Investoren den Druck. Einige – etwa die Church of England – investieren gar nicht mehr in klimaschädliche Unternehmen. Andere setzen auf Überzeugungsarbeit. So schrieb Blackrock, der größte private Vermögensverwalter der Welt, zuletzt einen Brief an zahlreiche Topmanager und verlangte mehr Transparenz in diesem Bereich. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass immer mehr Unternehmen eigene Klimaziele verabschieden. Den bisher vielleicht ambitioniertesten Plan hat nun Microsoft verkündet: Der Tech-Gigant will ab dem Jahr 2030 mehr CO2 aus der Atmosphäre filtern, als er verbraucht. Damit wäre der Konzern nicht nur klimaneutral, sondern sogar CO2-negativ.

Bild: Coolcaesar [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)]

Die interne CO2-Steuer soll zu Einsparungen animieren

Möglich werden soll dies durch ein ganzes Bündel an Maßnahmen. In einem ersten Schritt sollen die Emissionen im eigenen Betrieb und bei den Zulieferern um rund die Hälfte gesenkt werden. Dazu wird unter anderem die schon heute existierende interne CO2-Steuer ausgebaut. Außerdem werden Direktstromverträge mit Ökostrom-Anbietern abgeschlossen, um den Energieverbrauch nachhaltig zu decken. Weiteres Einsparpotential könnte durch die Entwicklung neuer Technologien entstehen. Deshalb legt der Konzern einen „Climate Innovation Fund“ auf, der in den nächsten Jahren eine Milliarde Dollar in vielversprechende Projekte investieren soll. Trotz dieser Bemühungen wird es Microsoft aber nicht gelingen, sämtliche CO2-Emissionen einzusparen. An diesem Punkt kommen die sogenannten Ausgleichszertifikate ins Spiel. Vereinfacht ausgedrückt funktionieren diese so: Die Unternehmen spenden Geld an eine Organisation, die damit Klimaschutzprojekte an anderer Stelle unterstützt.

Die Digitalbranche treibt den Energieverbrauch in die Höhe

Welche Maßnahmen dabei konkret unterstützt werden, hängt immer vom Einzelfall ab. Beliebt sind beispielsweise Aufforstungsprojekte, weil Wälder wie ein natürlicher CO2-Speicher wirken und noch zahlreiche weitere Vorteile mit sich bringen. Jedenfalls lassen sich durch den Kauf solcher Zertifikate die eigenen Emissionen gewissermaßen ausgleichen. Zahlreiche Unternehmen nutzen dieses Instrument bereits, um rein rechnerisch einen klimaneutralen Betrieb zu erreichen. Microsoft geht jetzt als erstes großes Tech-Unternehmen noch einen Schritt weiter und will sogar CO2-negativ arbeiten. Tatsächlich ist die Digitalbranche in den letzten Monaten in den Fokus der Klimaschützer geraten. Denn immer mehr Rechenzentren weltweit treiben auch den Stromverbrauch in die Höhe. Folgt man den Daten der Organisation „The Shift Project“ ist die Branche inzwischen für vier Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich. Microsoft will zukünftig jährlich in einem eigenen Bericht über die Fortschritte in Sachen Klimaschutz informieren.

Via: Handelsblatt

Wirtschaft / Klimaschutz
[trendsderzukunft.de] · 17.01.2020 · 08:59 Uhr
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