Bundeskanzler Scholz betont Bedeutung der deutschen Rüstungsindustrie
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Freitag die Bedeutung einer starken deutschen Rüstungsindustrie erneut betont. Während seines Besuchs des Airbus-Militärstandorts in Manching im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen hob Scholz besonders die Relevanz des zukünftigen Luftkampfsystems FCAS hervor.
Scholz betonte, dass es gelungen sei, in Zusammenarbeit mit Frankreich den Durchbruch zu erzielen und das Projekt weiter voranzutreiben. Das deutsch-französisch-spanische Luftkampfsystem FCAS (Future Combat Air System) soll ab 2040 in Betrieb gehen und wird in Manching mitentwickelt.
Allerdings machte Scholz keine Zusagen für zusätzliche Aufträge. Airbus-Defence-Chef Michael Schöllhorn betonte, dass der Besuch des Kanzlers in erster Linie dem Austausch und nicht Zusagen gewidmet war.
In der deutschen Luftfahrtindustrie herrscht derzeit eine gewisse Verunsicherung, nachdem die Bundeswehr 35 US-Kampfflugzeuge vom Typ F-35 als Ersatz für die ältere Tornado-Flotte bestellt hat. Es besteht die Befürchtung, dass weitere Aufträge aus dem 100 Milliarden Euro Verteidigungs-Sondervermögen in die USA gehen könnten. Unternehmen und Arbeitnehmervertreter fordern hingegen, dass heimische Anbieter bevorzugt werden.
Airbus setzt insbesondere auf neue Aufträge für den Eurofighter. In Manching sollen zwischen 2025 und 2030 insgesamt 58 Maschinen für die Luftwaffe und das spanische Militär gebaut werden.
Für das Jahrzehnt zwischen dem Auslaufen der Eurofighter-Aufträge und dem FCAS-Start im Jahr 2040 hofft das Unternehmen auf weitere Bestellungen. Der Standort Manching beschäftigt derzeit rund 5.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Airbus und zusätzlich etwa 1.000 Beschäftigte der Bundeswehr. (eulerpool-AFX)