Bundesanleihen unter Druck – Inflationsängste stärken Renditen
Im Handelsverlauf der deutschen Bundesanleihen offenbaren sich deutlichere Verluste. Der maßgebliche Euro-Bund-Future verlor bis zum späten Nachmittag um 0,44 Prozent und notierte bei 130,19 Punkten. Im Gegenlauf dazu kletterte die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf beachtliche 2,58 Prozent an.
Die Gemengelage am Anleihemarkt zeigt sich von konjunkturlen Impulsen aus den USA beeinflusst. Dortige Wirtschaftsdaten, welche einen unerwartet starken Anstieg der Arbeitskosten sowie der Häuserpreise offenbarten, ließen Renditen für Staatsanleihen spürbar steigen. Die Signalwirkung ist nicht zu unterschätzen, denn solche Entwicklungen könnten den Inflationsdruck weiter anfachen – ein Indiz für eine robuste Konjunkturerholung, vor allem auf dem US-Immobilienmarkt.
Diese Einschätzungen werfen ihren Schatten auf die zukünftige Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Die dortigen Währungshüter stehen vor der Herausforderung, auf eine hartnäckige Teuerungsrate zu reagieren. Zuvor noch erwartete Zinssenkungen aufgrund eines sich abschwächenden Preisauftriebs rücken nun in weite Ferne. Die nur langsam abkühlende Inflation zwingt die Fed zur Zurückhaltung hinsichtlich monetärer Lockerungen. Die Marktteilnehmer erwarten für die bevorstehende Zinsentscheidung daher eine erneut konsequente Geldpolitik, welche die Renditen am Anleihemarkt weiter stabilisieren dürfte.
Zusätzlichen Diskussionsstoff liefern Wachstums- und Inflationsdaten aus der Eurozone, veröffentlicht am Morgen. Während die Inflationsrate im April auf gleichem Niveau blieb, ließen die Kerninflation sowie die Preissteigerungen im Dienstleistungssektor Federn. Die Europäische Zentralbank (EZB) behält den Dienstleistungssektor dabei genau im Auge, denn die Auswirkungen von gestiegenen Löhnen könnten hier einen maßgeblichen Einfluss auf die Preisdynamik entfalten. (eulerpool-AFX)
