Brasiliens Regenwald unter Druck: Eine globale Herausforderung
Der Amazonas, manchmal als die „grüne Lunge der Erde“ bezeichnet, steht unter enormem Druck und rückt damit auf der internationalen Bühne zunehmend in den Fokus – auch aus deutscher Sicht. Vor Ort im Amazonasgebiet, wo die Weltklimakonferenz stattfindet, erklärte der deutsche Umweltminister Carsten Schneider seine Sorge über die weitreichenden ökologischen Konsequenzen: Der Regenwald ist nicht nur ein regionales, sondern ein globales Gut, das auch in Berlin spürbar ist, wenn es unter Druck gerät.
Brasilien hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die unschätzbare Bedeutung des Amazonas für das Weltklima in den Vordergrund zu rücken. Umweltorganisationen wie Greenpeace nutzen diese Gelegenheit, um auf die massiven Schäden aufmerksam zu machen.
Johan Rockström, ein führender Klimawissenschaftler, beschreibt den Zustand des Waldes als besorgniserregend. Laut Berichten sind 90 Prozent der Abholzungen illegal – ein Haupttreiber für die Zerstörung dieses einzigartigen Ökosystems.
Die schwindende Waldfläche im Amazonas offenbart eine alarmierende Realität: Seit 1985 sind bereits 52 Millionen Hektar verloren gegangen. Die massiven Abholzungen stehen im direkten Zusammenhang mit der steigenden Nachfrage nach Viehweiden und Sojaanbauflächen, die ein dramatisches Wachstum verzeichnet haben.
Doch auch der Abbau von Bodenschätzen, insbesondere Gold, hinterlässt verheerende ökologische Spuren. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat ambitionierte Pläne zur Beendigung der Abholzung bis 2030 vorgestellt, mit ersten Erfolgen im Rückgang der Entwaldung.
Dennoch bleibt die Herausforderung gewaltig. Jede Minute verlieren wir tropischen Regenwald in der Größe von 18 Fußballfeldern.
Feuer, oft durch menschliche Hand verursacht, tragen zunehmend zur Zerstörung bei und setzen erhebliche Mengen an Treibhausgasen frei. Klimaforscher warnen vor einem irreversiblen Wandel des Amazonas zur Savanne, sollte der kritische Punkt überschritten werden.
Johan Rockström betont daher die Notwendigkeit internationaler Kooperationen und finanzieller Anreize, um den Schutz des Regenwaldes zu gewährleisten. Ein neuer Tropenwald-Fonds ist ein Schritt in diese Richtung, doch die Zusammenarbeit bleibt entscheidend.

