Bilfinger setzt auf beschleunigtes Wachstum und Profitabilitätsschub bis 2030
Der Mannheimer Industriedienstleister Bilfinger hat sich ehrgeizige Ziele für das kommende Jahrzehnt gesetzt, indem er sowohl beschleunigtes Wachstum als auch eine gesteigerte Profitabilität anstrebt. Auf dem Kapitalmarkttag kündigte das MDax-Unternehmen an, jährlich ein Umsatzwachstum von 8 bis 10 Prozent anzustreben und dabei eine EBITA-Marge zwischen 8 und 9 Prozent zu erzielen. Bilfinger plant, sowohl organisch als auch durch strategische Zukäufe zu wachsen. Die Aktie, die bereits in diesem Jahr stark gestiegen ist, kletterte im frühen Handel auf ein neues Rekordhoch und verzeichnete zuletzt ein Plus von fast sechs Prozent. Das Unternehmen geht von einem weltweiten Marktwachstum von 1 bis 2 Prozent in seinen Hauptindustrien - Chemie und Petrochemie, Energie, Öl und Gas sowie Pharma und Biopharma - aus.
Innerhalb dieser Sektoren soll das jährliche organische Wachstum durch Outsourcing-Nachfrage 3 bis 4 Prozent betragen, während Zukäufe zusätzlich rund 4 Prozent beitragen sollen. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Schulz betonte die starke Performance der vergangenen Jahre, die durch die zunehmende Nachfrage nach Effizienz und Nachhaltigkeit beflügelt wurde. Seit 2022 stiegen die Erlöse bei Bilfinger jährlich um durchschnittlich 8 Prozent. Für das Jahr 2025 ist ein Umsatz von etwa 5,4 Milliarden Euro geplant. Darüber hinaus konnte Bilfinger die operative Marge seit 2022 erheblich verbessern.
Von 3,2 Prozent - bereinigt um Restrukturierungskosten - soll sie sich noch in diesem Jahr auf 5,4 Prozent erhöhen. Ursprünglich sah der Plan für die Jahre 2025 bis 2027 ein jährliches organisches Wachstum von 4 bis 5 Prozent vor, mit einer Steigerung der operativen Marge auf 6 bis 7 Prozent. Bilfinger passt zudem seine Segmentstruktur an, indem es sich künftig auf regionale Märkte fokussiert. Ab 2026 wird Westeuropa Großbritannien, Belgien und die Niederlande umfassen, der zentraleuropäische Markt wird Deutschland, Österreich, die Schweiz, Skandinavien und den Bereich Technologies beinhalten, während Osteuropa, der Nahe Osten und Nordamerika als Internationale Region geführt werden.

