Bieterrennen um DB Schenker: Das Tauziehen um den Logistikriesen

Von Finanzinvestoren bis zu globalen Logistikgiganten – DB Schenker weckt breites Interesse, doch der Verkaufsprozess zieht sich hin.
Mehrere internationale Logistikriesen und Finanzinvestoren buhlen in einem intensiven Wettstreit um die Übernahme von DB Schenker.

Rund sieben bis zehn ernsthafte Angebote liegen bereits vor – ein klares Zeichen für das enorme Interesse an einem der führenden globalen Logistikdienstleister.

Hier finden Sie unsere Vorberichterstattung:

Mehr als 20 Interessenten buhlen um DB Schenker
Die Deutsche Bahn steht vor einer wegweisenden Entscheidung: Soll die profitable Logistiktochter DB Schenker verkauft werden? Mehr als 20 potenzielle Käufer wittern ein lukratives Geschäft, während Kritiker den Verkauf als Verrat am Kerngeschäft der Bahn brandmarken.

Doch trotz der beeindruckenden Zahl an Vorabangeboten, die von etablierten Größen der Branche bis hin zu mächtigen Finanzinvestoren reichen, entpuppt sich der Verkaufsprozess als unerwartet langwierig.

Eine gemischte Bieterfront

Die Kandidatenliste für die Übernahme von DB Schenker liest sich wie das Who's Who der Logistik- und Finanzwelt. Mit dabei sind Schwergewichte wie der dänische Logistikriese DSV und die weltbekannte Reederei Maersk, aber auch Finanzkonsortien, bestehend aus den Private-Equity-Giganten Carlyle und CVC sowie Advent und Bain.

Investoren zeigen sich überrascht über die Verzögerung des Verkaufsprozesses von DB Schenker, eine Entwicklung, die Fragen über den Zeitplan und die Transparenz des Verfahrens aufwirft.

Selbst der saudi-arabische Logistiker Bahri mischt im Rennen um DB Schenker mit, was die geopolitische Dimension dieses Deals unterstreicht.

Das Zögern der Deutschen Bahn

Angesichts der Fülle und Vielfalt der eingegangenen Angebote könnte man annehmen, dass die Deutsche Bahn schnell handeln würde, um den Deal über die Bühne zu bringen.

Der Verkauf von DB Schenker an potenzielle Bieter aus dem Nahen Osten weckt sicherheitspolitische Bedenken, obwohl die Suche nach dem höchsten Angebot weitergeht.

Stattdessen zeigt sich, dass der Verkaufsprozess sich in die Länge zieht, zur Überraschung der Investoren, die mit einer schnelleren Abwicklung gerechnet hatten. Eine Shortlist der Bieter soll nun erst im September präsentiert werden, ein Schritt, der ursprünglich deutlich früher erwartet wurde.

Das Dilemma des hohen Preises

Die Erwartungen an den Verkaufserlös sind hoch, sehr hoch sogar. Mit einem möglichen Verkaufspreis von bis zu 15 Milliarden Euro hängt viel für die Deutsche Bahn ab, deren Nettoverschuldung jüngst besorgniserregende Höhen erreicht hat.

Der Druck, einen maximalen Erlös zu erzielen, ist immens, doch gerade das könnte sich als zweischneidiges Schwert erweisen. Denn mit dem hohen Preis steigt auch das Risiko, potenzielle Käufer abzuschrecken oder geopolitische Bedenken zu schüren – insbesondere im Falle von Interessenten aus dem arabischen Raum.

Geopolitische Sensibilitäten und interne Prioritäten

Die Beteiligung von Investoren aus dem arabischen Raum, insbesondere der Offerte des saudi-arabischen Logistikers Bahri, hat in Berlin für gemischte Gefühle gesorgt.

Während einige politische Kreise eine europäische Lösung bevorzugen würden, scheint die Bundesregierung vor allem auf den Preis zu achten. Diese geopolitischen Überlegungen könnten den Verkaufsprozess weiter verkomplizieren.

Die Zukunft von DB Schenker

Während der Ausgang des Bieterrennens um DB Schenker noch in den Sternen steht, ist klar, dass der Deal nicht nur die Zukunft des Logistikunternehmens, sondern auch die finanzielle Situation der Deutschen Bahn nachhaltig prägen wird.

Finanzvorstand Levin Holle bei der Präsentation der Pläne zur Schuldentilgung der Deutschen Bahn, unterstrichen durch den strategischen Verkauf von DB Schenker.
„Der Verkaufserlös von DB Schenker wird im Unternehmen bleiben und mehrheitlich für die Schuldentilgung genutzt“, bekräftigte Finanzvorstand Holle.

Der Verkauf von DB Schenker, einem der profitabelsten Teile des DB-Konzerns, wird zweifellos eine der signifikantesten Veränderungen in der deutschen Logistiklandschaft darstellen. Doch bis eine Entscheidung fällt, bleibt die Branche in gespannter Erwartung.

Finanzen / Börse
[InvestmentWeek] · 27.03.2024 · 20:00 Uhr
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