Battlefield 6: Franchise-Chef zerlegt eigene Plattform und rät nach Totalausfall zum Kauf bei Steam
Der Startschuss für Battlefield 6 am 10. Oktober sollte ein triumphaler Moment für Electronic Arts werden. Stattdessen verwandelte er sich für unzählige PC-Spieler in ein Debakel von epischen Ausmaßen. Während die Server unter dem Ansturm von über 740.000 gleichzeitigen Steam-Nutzern ächzten, saßen Käufer der EA-App-Version fassungslos vor ihren Bildschirmen. Ein mysteriöser Fehler bei der Überprüfung der Inhalts-Eigentümerschaft verweigerte ihnen den Zugang zum Spiel, für das sie bezahlt hatten. Anstatt in die Schlacht zu ziehen, starrten sie auf Fehlermeldungen – ein Fiasko, das selbst die Chefetage von EA in Aufruhr versetzte.
Wenn der Kapitän das eigene Schiff kritisiert
Inmitten des digitalen Chaos und der anschwellenden Wut der Community trat eine Person auf den Plan, von der man es am wenigsten erwartet hätte: Vince Zampella, der Chef des Battlefield-Franchise und Executive Vice President bei EA. Auf X (ehemals Twitter) ließ er seinem eigenen Frust freien Lauf und stellte sich auf die Seite der frustrierten Fans. Er gab offen zu, wegen der Service-Unterbrechung „geschrien“ zu haben. In einem beispiellosen Akt der Transparenz und Verzweiflung ging er sogar so weit, Spielern zu raten, ihre Version in der EA-eigenen Plattform zu erstatten und stattdessen den Shooter über den Konkurrenz-Store von Valve, Steam, zu erwerben. Diese öffentliche Demontage des hauseigenen Launchers ist ein Vorgang von seltener Tragweite in der Spielebranche.
Flucht zur Konkurrenz als Lösung
Zampellas Ratschlag war nicht nur ein symbolischer Akt, sondern eine handfeste Problemlösung. Da die Steam-Version von Battlefield 6 keine zwingende Verbindung zur fehlerhaften EA App erfordert, konnten Käufer auf Valves Plattform die technischen Hürden elegant umschiffen und sich ins Getümmel stürzen. Währenddessen dauerte es quälend lange, bis das Problem bei EA behoben wurde. Erst gegen 21:23 Uhr ET, also rund zehn Stunden nach dem offiziellen Start, meldete Zampella die Entwarnung. In dieser Zeit explodierten die Spielerzahlen auf Steam, und selbst der Franchise-Boss gestand ein, das Spiel über Valves Dienst zu spielen – eine stärkere Bankrotterklärung für den Zustand der eigenen Plattform ist kaum vorstellbar.
Wiedergutmachung mit Beigeschmack
Als Reaktion auf das Desaster hat EA ein Entschädigungspaket für die betroffenen Spieler angekündigt. Jeder, der am Launch-Tag durch die technischen Probleme ausgesperrt war, erhält als Wiedergutmachung zusätzliche XP-Booster und die Premium-Version des ersten Battle Pass kostenlos. Dieser Pass, der voraussichtlich für 9,99 Dollar einzeln verkauft wird, ist jedoch bereits Teil der teureren „Phantom Edition“. Dies führt zu der paradoxen Situation, dass treue Käufer der teuersten Edition, die Zampellas Rat nicht folgten und bei der EA App blieben, nun schlechter dastehen als Käufer der Standardversion. Der Battle Pass selbst wird am 28. Oktober zum Start von Season 1 freigeschaltet.
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