Aufschwung am Ölmarkt: Preise klettern nach schwachen Konjunkturdaten
In einem weitgehend ruhigen Handelstag erlebten die Ölpreise am Dienstag eine sanfte Aufwärtstendenz. Die Nordseesorte Brent notierte für eine Lieferung im Juni bei 87,62 US-Dollar je Barrel, ein Plus von 62 Cent. West Texas Intermediate, das amerikanische Pendant, verzeichnete einen Anstieg um 67 Cent und etablierte sich bei 82,57 Dollar pro Fass.
Ein Impuls für diese Preisbewegungen waren die jüngsten Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten. Dort zeigte sich ein unerwartet deutlicher Dämpfer im Unternehmensvertrauen im April, was Spekulationen um eine vorgezogene Zinssenkung durch die US-Notenbank nährte. Solch eine geldpolitische Lockerung könnte wirtschaftliche Aktivitäten stimulieren und somit zu einer verstärkten Nachfrage nach Rohöl führen.
Die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten schienen indes keinen nachhaltigen Einfluss auf die Ölpreisdynamik zu haben. Trotz eines signifikanten Anstiegs zu Jahresbeginn und der jüngsten Konflikte zwischen Israel und Iran reagierte der Markt lediglich temporär mit Risikoaufschlägen. In Anbetracht der Tatsache, dass aus dieser Region ein wesentlicher Anteil des globalen Ölangebots stammt, bleibt die Marktreaktion bemerkenswert verhalten.
Von Seiten der Commerzbank werden jedoch Risiken auf der Angebotsseite gesehen. Analyst Carsten Fritsch kommentierte die potenzielle Zuspitzung durch neue US-Sanktionen gegen den Iran. Sollten diese Sanktionen zu einer Umkehr des jüngsten Anstiegs iranischer Ölexporte führen, könnte sich das ohnehin schon durch die Opec+-Produktionsbeschränkungen angespannte globale Angebot weiter verknappen. (eulerpool-AFX)