Assassin’s Creed Shadows: Ubisoft streicht zweite große Erweiterung
Wenn du darauf gehofft hast, dass Assassin’s Creed Shadows wie Origins, Odyssey oder Valhalla zwei große Story-Erweiterungen bekommt, musst du deine Erwartungen anpassen. Ubisoft hat bestätigt, dass es für das Japan-Abenteuer keine zweite große Expansion vom Umfang von Claws of Awaji geben wird.
Damit bricht der Publisher mit einer Tradition, die seit 2017 praktisch Standard war: großes Hauptspiel, Season Pass, ein bis zwei fette DLCs, plus kleinere Inhalte. Bei Shadows läuft es anders und das hat viel mit der schwierigen Entwicklung und der Reaktion der Community zu tun.
Claws of Awaji bleibt der einzige große DLC
Im Gespräch mit Content-Creator JorRaptor (via YouTube) sagte Associate Game Director Simon Lemay-Comtois klar, dass für Jahr 2 aktuell keine zweite Erweiterung in der Größenordnung von Claws of Awaji geplant ist.
Ursprünglich war genau das mal anders gedacht. Shadows sollte einen Season Pass bekommen, Claws of Awaji war als „erste Erweiterung“ vorgesehen. Dann wurde der Release von November 2024 auf Februar 2025 verschoben und Ubisoft strich den Season Pass komplett. Als Entschädigung bekamen Vorbesteller Claws of Awaji kostenlos. Viele sind trotzdem davon ausgegangen, dass später noch ein zweiter großer DLC folgt. Genau das ist jetzt vom Tisch.
Lemay-Comtois verweist zwar darauf, dass Ubisoft in der Vergangenheit manchmal Pläne geändert hat und nachträglich doch noch neue Inhalte produzierte. Beispiele sind etwa späte DLCs oder Sonderprojekte für frühere Assassin’s-Creed-Teile. Aktuell klingt aber nichts danach, als ob Shadows so eine Sonderbehandlung bekommen würde.

In Assassin’s Creed Shadows gibt es jede Menge Neben-Quests, die es zu erledigen gibt. Auf eine zweite große Content-Erweiterung musst du aber nicht mehr hoffen. – Bild: Ubisoft
Statt Season Pass: Weniger, aber „größere Brocken“
Ganz ohne Nachschub lässt Ubisoft Shadows aber nicht stehen. Lemay-Comtois betont, dass das Team weiter an Post-Launch-Inhalten arbeitet, nur eben nicht im klassischen Season-Pass-Stil.
- Für Jahr 1 sei die Strategie gewesen, schnell und reaktiv zu sein: viele kleine Patches, viele Bugfixes, Fan-Wünsche, QoL-Verbesserungen. Genau das spürst du gerade im Spiel, denn Shadows hat in den letzten Monaten mehrere große Updates bekommen, die Kritikpunkte der Community direkt adressieren.
- Für Jahr 2 will Ubisoft das Tempo ändern. Statt ständig kleiner Häppchen soll es weniger, aber „chunkigere“ Updates geben – also Inhalte, die das Spiel spürbar durchrütteln und dich eher für ein paar Abende zurückholen, statt nur Details zu polieren. Konkrete Features oder Modi wurden aber noch nicht genannt.
Warum Ubisoft umplanen musste
Zwischen den Zeilen wird auch klar: Shadows war für Ubisoft ein schwieriges Projekt. Lemay-Comtois spricht davon, dass der Sprung auf die neue Generation und die Engine-Anpassungen extrem viel Zeit gefressen haben. Ein großer Teil der Ressourcen ging in Technik, Tools und grundlegende Systeme, statt in sauber vorgeplante DLC-Roadmaps.
Der Season Pass sei ursprünglich während der Vorabphase vorgesehen gewesen. Mit der Release-Verschiebung und den technischen Herausforderungen habe sich die Lage dann gedreht: weniger Fixplanung, mehr „wir hören genau hin, was nach Launch passiert, und reagieren“.
Das erklärt, warum Ubisoft den Fokus zunächst auf Stabilität, Performance und Fan-Feedback gelegt hat und warum für riesige Erweiterungen weniger Luft bleibt, als du es von früheren Teilen gewohnt bist.
Kurz gesagt: Wenn du Shadows liebst und auf eine zweite große Story-Erweiterung spekulierst, solltest du deine Erwartungen runterschrauben. Claws of Awaji bleibt der einzige echte „Add-on-B Brocken“ für Assassin’s Creed Shadows. Du kannst mit weiteren Verbesserungen und ein paar spannenden Content-Updates rechnen, aber nicht mit einer zweiten großen Japan-Erweiterung, die noch einmal zehn Stunden Geschichte obendrauf packt.


