Analyse: Afrikas Luftfahrt ist trotzdem im Aufwind

Hamburg (dpa) - Afrika gilt weltweit als Kontinent mit den höchsten Unfallzahlen im Luftverkehr. Er ist geplagt von mangelhafter Radar-Überwachung, schlechter Infrastruktur und oft auch veraltetem oder schlecht gewartetem Fluggerät.

Experten schätzen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Absturzes in Afrika sechsmal höher ist als anderswo. Etwa ein Viertel aller Flugunfälle weltweit passiert dort - obwohl Afrika gerade mal drei Prozent des weltweiten Flugverkehrs stellt. Trotz eines Grundsatzabkommens zur Liberalisierung des afrikanischen Luftverkehrs fliegen die - meist staatlichen - Fluggesellschaften zudem in einem stark regulierten Markt.

Doch die Statistik verstellt den Blick auf die guten Leistungen von Airlines etwa in Nordafrika, aber auch Kenia, Äthiopien oder Südafrika. Das Gastland der Fußball-Weltmeisterschaft - aus dem der verunglückte libysche Airbus kam - erwartet zur WM im Sommer 120 000 zusätzliche Flüge und hat dafür gerade mit massiven Investitionen seine Infrastruktur modernisiert. Auch Libyens Airline Afriqiyah Airways gehört zu den Airlines, die sich mit modernen Flugzeugen in den vergangenen Jahren einen guten Ruf erworben haben.

Während in einem Drittel der Länder - darunter Südafrika, Sambia, Äthiopien, Botsuana, Mali, Madagaskar und Namibia - seit 15 Jahren kein schwerer Unfall mit Todesopfern zu beklagen war, gehören vor allem Krisenstaaten wie der Sudan oder Kongo zu den Ländern mit den meisten Unfalltoten im Luftverkehr des Kontinents. Airlines aus diesen Ländern tauchen auch in der von der Europäischen Union veröffentlichten Schwarzen Liste überproportional auf. Wer auf die Liste kommt, darf nicht mehr an Europas Himmel fliegen.

Doch Afrika will seinen Ruf als Schlusslicht der Luftfahrt- Sicherheitsstatistik endlich los werden. Mit der Eröffnung einer Agentur für Zivilluftfahrt (ACAA) gab es 2007 den Startschuss für eine Offensive in Sachen Sicherheit. Die ACAA mit Hauptsitz in Namibias Hauptstadt Windhuk will mit fünf Regionalbüros in Libyen, Äthiopien, Kamerun, Nigeria und Südafrika das Training, die Lizenzierung und Kontrolle von Flugpersonal und Flugzeugen standardisieren.

Auch sonst ist der Kontinent bestrebt, sein Negativimage loszuwerden - etwa durch eine Verbesserung der Navigations-Einrichtungen. Auf einer Konferenz der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation ICAO in Durban (Südafrika) hatte Generalsekretär Taieb Chérif dem Kontinent schon einen historischen Wendepunkt bescheinigt. Als positive Beispiele nannte er eine neue Höhen-Staffelung im Luftverkehr über Afrika (Reduced Vertical Separation Minimum/RVSM) sowie sogenannte Rote-Teppich-Flugrouten zwischen Nord- und Südafrika, die den Flugverkehr besser kanalisieren sollen.

Aviation Safety Network: http://dpaq.de/Wi1ip

ICAO: http://dpaq.de/kurmK

Unfälle / Luftverkehr / Libyen
12.05.2010 · 23:28 Uhr
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