Airbnb trotzt Handelskrieg mit robustem Umsatzwachstum – warnt jedoch vor Margendruck im Sommerquartal
Mit einem Umsatzanstieg von 13 Prozent auf 3,1 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal hat Airbnb die Markterwartungen übertroffen. Auch der Nettogewinn legte um 16 Prozent auf 642 Millionen Dollar zu – ein Plus, das Beobachter angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten nicht in dieser Deutlichkeit erwartet hatten.
Doch trotz dieser starken Zahlen fiel die Aktie des US-Konzerns im nachbörslichen Handel um 6,5 Prozent. Der Grund: Die Unternehmensführung stellte für das dritte Quartal eine sinkende Marge in Aussicht – belastet durch neu eingeführte US-Zölle und steigende Investitionen.
Airbnb rechnet im laufenden Quartal mit Umsätzen zwischen 4,02 und 4,1 Milliarden Dollar und liegt damit am oberen Ende der Analystenschätzungen. Doch das operative Ergebnis wird unter Druck geraten: 200 Millionen Dollar sollen in neue Serviceangebote fließen, die unter anderem Reinigungsdienste, Friseure oder Kochkurse mit Promi-Köchen über die Plattform buchbar machen. Entwickelt wurde das neue Angebot gemeinsam mit Ex-Apple-Designchef Jony Ive.
Finanzchefin Ellie Mertz stellte klar, dass diese neuen Geschäftszweige „kurzfristig keine wesentlichen Umsätze“ liefern würden. Sie sollen jedoch als strategischer Wachstumstreiber für die kommenden Jahre etabliert werden. Die Wachstumsraten bei gebuchten Übernachtungen dürften im Restjahr unter dem Vorjahresniveau liegen.
Nach dem Inkrafttreten von Trumps sogenannten „Liberation Day“-Zöllen im April waren die Vorausbuchungen zunächst deutlich eingebrochen, insbesondere für Auslandsreisen in die USA. Zwar erholten sich die Zahlen im Mai, doch das Tempo liegt weiterhin unter dem Niveau des dritten Quartals 2024. Besonders Buchungen aus Kanada in die USA blieben schwach, während Ziele in Mexiko und Europa an Attraktivität gewannen.
Im zweiten Quartal stieg die Zahl der gebuchten Nächte und Sitzplätze um 7 Prozent auf 134,4 Millionen, was einem Bruttobuchungsvolumen von 23,5 Milliarden Dollar entspricht – auf dem gleichen Niveau wie im Vorquartal.
Als Reaktion auf die Kursentwicklung und zur Unterstützung des Aktienkurses kündigte Airbnb zudem ein neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von sechs Milliarden Dollar an. Bereits im Februar hatte das Unternehmen ein gleich hohes Programm gestartet, von dem noch 1,5 Milliarden Dollar offen sind.


