27 Tote bei Selbstmordanschlägen im Iran

Berlin/Brüssel (dpa) - Zwei Selbstmordattentäter haben sich im Südosten des Iran vor einer Moschee in die Luft gesprengt und mindestens 27 Menschen in den Tod gerissen.

Weitere 167 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt, als die beiden Täter am Vorabend binnen weniger Minuten ihre Sprengsätze zündeten, wie der zuständige Provinzgouverneur Ali-Mohammed Azad am Freitag berichtete. Unter den Toten waren auch Mitglieder der Revolutionsgarden. Zu den Anschlägen in der Provinzhauptstadt Sahedan bekannte sich die radikale Gruppe Dschundallah («Gottessoldaten»). Die Welt reagierte mit Entsetzen.

Die sunnitische Gruppe erklärte, der Doppelanschlag sei die Vergeltung für die Hinrichtung ihres Anführers Abdulmalik Rigi, der erst im Juni gehängt worden war. Die «Gottessoldaten» verüben immer wieder blutige Anschläge in der Provinz Sistan-Belutschistan. Die Extremisten haben auch mit Entführungen Schlagzeilen gemacht und kontrollieren in dem unsicheren Grenzgebiet zu Afghanistan und Pakistan gleichzeitig den Drogenschmuggel.

Nach ersten Erkenntnissen zündete am Donnerstagabend ein als Frau verkleideter Selbstmordattentäter seinen Sprengstoffgürtel in unmittelbarer Nähe der Moschee. Als sich Helfer und schiitische Pilger um die Opfer kümmern wollten, brachte der zweite Täter in der Menge seinen Sprengstoffgürtel zur Explosion.

Der iranische Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast warf den Geheimdiensten «gewisser Länder» vor, die «Gotteskrieger» zu unterstützen, um die Sicherheit und Einheit des Irans zu destabilisieren, wie die Nachrichtenagentur Fars berichtete. Ein führender Offizier der Revolutionsgarden, General Yadollah Javani, beschuldigte die USA und Israel, hinter den Anschlägen zu stecken. Die USA haben stets bestritten, die «Gottessoldaten» zu unterstützen. US-Außenministerin Hillary Clinton verurteilte den Anschlag umgehend.

Die Europäische Union bezeichnete die Selbstmordanschläge als «feige Attentate». «Es gibt keinerlei Rechtfertigung dafür», sagte eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton am Freitag in Brüssel. Auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle zeigte sich entsetzt. «Die sich in den letzten Monaten auch in dieser Region häufenden Terroranschläge zeigen, dass terroristische Gewalt weltweit eine Bedrohung darstellt», erklärte Westerwelle, wie das Auswärtige Amt in Berlin mitteilte. «Das unterstreicht erneut die Notwendigkeit, bei ihrer Bekämpfung zusammenzuarbeiten.»

Die Regierung in Teheran hatte erklärt, der Anführer Rigi habe vor seiner Hinrichtung gestanden, direkte Kontakte zu den Amerikanern gehabt zu haben. Die Gruppe habe Zwietracht zwischen der Mehrheit der Schiiten im Iran und der sunnitischen Minderheit säen sollen.

Die Dschundallah hatten sich auch zu einem Anschlag auf die Revolutionsgarden bekannt, bei dem im vorigen Oktober mehr als 40 Menschen starben. Sistan-Belutschistan gilt als eine wichtigsten Drogenrouten nach Europa. Im Mai 2009 waren bei einem Anschlag auf eine Moschee in Sahedan 25 Gläubige getötet und 80 verletzt worden.

Konflikte / Iran
16.07.2010 · 19:26 Uhr
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