Zoll-Deal mit den USA: Mehr Sorgen als Erleichterung für deutsche Unternehmen
Der jüngste Zoll-Deal zwischen der EU und den USA sorgt für Unruhe in der deutschen Wirtschaft. Anstatt der erhofften Erleichterung bringt die Einigung zahlreiche zusätzliche Sorgen mit sich, wie eine Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zeigt. Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen (58 Prozent) rechnet demnach mit weiteren Belastungen durch das Abkommen, welches einen Zollsatz von 15 Prozent für die meisten EU-Importe in die USA vorsieht – eine Maßnahme, die kleiner Betriebe wie auch Großkonzerne gleichermaßen trifft. Bei Unternehmen mit direktem US-Geschäft sind es gar 74 Prozent, die negative Auswirkungen befürchten. Lediglich fünf Prozent der Befragten sehen positive Effekte. Helena Melnikov, Hauptgeschäftsführerin der DIHK, bezeichnet die Einigung als politisch notwendig, jedoch wirtschaftlich herausfordernd: Die Unternehmen sehen sich mit höheren Zöllen, mehr Bürokratie und einer geringeren Wettbewerbsfähigkeit konfrontiert. Viele Unternehmen fühlen sich durch die handelspolitische Unsicherheit belastet – 80 Prozent der Firmen mit US-Geschäften betrachten die Ungewissheit sowie die Möglichkeit neuer Zölle als zentrales Problem. In der strategischen Ausrichtung hat dies bereits spürbare Auswirkungen: 54 Prozent der Unternehmen, die direkt im US-Markt tätig sind, planen eine Verringerung der Handelsaktivitäten mit den USA. Zudem haben 31 Prozent ihren Umgang mit Zollkosten angepasst. Von jenen Unternehmen geben 84 Prozent an, zumindest einen Teil der gestiegenen Kosten an Kunden in den USA weiterzugeben. Ein kleiner Teil, rund 20 Prozent der Unternehmen, sieht die Zollpolitik hingegen relativ gelassen und ohne Einfluss auf ihre Geschäfte. Diese Erkenntnisse basieren auf einer Online-Umfrage unter 3.355 Unternehmen, durchgeführt von der DIHK zwischen dem 31. Juli und 4. August.

