Zelenskiy schlägt Einsatz ausländischer Truppen in der Ukraine vor
In der anhaltend angespannten politischen Lage zwischen der Ukraine und Russland hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine brisante Idee vorgebracht. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem deutschen Oppositionsführer Friedrich Merz in Kiew schlug er vor, dass ausländische Truppen in der kriegsgebeutelten Ukraine stationiert werden könnten, bis das Land der NATO beitritt.
Selenskyj äußerte diese Möglichkeit vor dem Hintergrund der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus, die die Gespräche über ein mögliches Ende des nunmehr 33 Monate andauernden Konflikts mit Russland beflügelt. Die Ukraine, die seit Kriegsausbruch vehement eine Einladung zur NATO-Mitgliedschaft anstrebt, betont seit jeher die Notwendigkeit von Sicherheitsgarantien, um einem erneuten russischen Angriff vorzubeugen.
Der Vorstoß Selenskyjs geht dabei auf einen umstrittenen Vorschlag des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zurück, der im Februar europäische Truppenentsendungen in Betracht zog, dabei jedoch auf fehlende Zustimmung innerhalb Europas hinwies. Selenskyj verdeutlichte, dass selbst bei einer NATO-Einladung die Frage nach der Gewährleistung der ukrainischen Sicherheit offen bliebe, und sieht hier Diskussionsbedarf zu Macrons Vorschlag.
Mit einem Anruf bei dem noch amtierenden US-Präsidenten Joe Biden, den er in den kommenden Tagen plant, möchte Selenskyj das Thema der NATO-Mitgliedschaft weiter vorantreiben und betonte die Bedeutung von Bidens Meinung in dieser Angelegenheit. Die Diskussion darüber, mit Trump bereits vor dessen Amtsantritt zu sprechen, sah er hingegen als wenig sinnvoll an.
Russland hingegen fordert weiter eindringlich, dass die Ukraine ihre NATO-Bestrebungen aufgibt und betrachtet eine Mitgliedschaft Kiews als untragbare Bedrohung für die eigene Sicherheit.

