Zaghafte Aufbruchsstimmung in der Chemieindustrie

Die deutsche Chemieindustrie, als krisengeschütteltes Schwergewicht, blickt vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Die Branche, welche unter deutlichen Produktionsrückgängen aufgrund der Energiekrise litt, scheint nun Anzeichen einer leisen Erholung zu erkennen. Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie, verweist auf die seit Februar spürbar verbesserte Auftragslage, insbesondere aus Übersee. Der Hoffnungsschimmer umfasst primär Absatzgebiete wie die USA und China, obschon es sich, laut Große Entrup, lediglich um vereinzelte positive Entwicklungen handle. Die echte Wende könne frühestens in der zweiten Jahreshälfte erwartet werden.

Zum Leidwesen des Sektors bleibt das wirtschaftliche Umfeld für die chemisch-pharmazeutische Industrie jedoch schwierig. Eine schrumpfende Umsatzprognose von 3,5 Prozent steht im Raum, während sich die Produktion voraussichtlich auf heutigem Stand halten wird, so die Mitteilung des VCI.

Die anhaltende Flaute der Wirtschaft bereitet ebenfalls Kopfzerbrechen; der Mangel an industriellen Aufträgen wirkt sich negativ auf den Sektor aus. Rückblickend konnte die Branche, trotz eines Umsatzrückgangs im Vorjahr um über 12 Prozent, ein leichtes Produktionsplus im vierten Quartal verbuchen. Die Mitarbeiterzahl blieb dabei stabil und zeigt eine positive Tendenz gegenüber dem Jahr 2020.

Auch das Ifo-Institut beobachtet eine potentielle Besserung der Lage. Nach Aussagen von Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf, habe sich das Geschäftsklima in der Chemiebranche leicht erholt. Steigende Nachfrage und Produktionsausweitung könnten darauf hindeuten, dass das Ende der Tiefphase nahen könnte. Dennoch bleibt die Branche durch steigende Energiepreise und eine schwächelnde Konjunktur geplagt, wobei sich die Preise für Gas relativiert haben, während hohe Stromkosten die Industrie immer noch beschweren.

Auch beim Personalverhalten zeigen sich Entwicklungen. Der Branchenführer BASF plant umfassende Einschnitte und Stellenstreichungen am Hauptsitz Ludwigshafen, um Kosten zu reduzieren. Gleichermaßen sieht sich der Essener Evonik-Konzern veranlasst, Arbeitsplätze im Zuge eines Verwaltungsumbaus abzubauen.

Die sanft keimende Genesung der Chemieindustrie verlangt nach stabilen Bedingungen und politischer Unterstützung, mahnt Große Entrup. Seiner Meinung nach reichen aktuelle Gesetzesinitiativen und Verwaltungserleichterungen der Bundesregierung nicht aus. Er appelliert an weniger Regulierung, schnellere Genehmigungsverfahren und eine generelle Entlastung bei den Energiepreisen. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 15.03.2024 · 14:35 Uhr
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