Wolkiger Ausblick trübt Anlegerstimmung: Fraport-Aktien stürzen nach Geschäftsprognosen ab
Die Finanzwelt blickt mit gemischten Gefühlen auf die jüngsten Geschäftsprognosen der Fraport AG, die bei den Anlegern offenbar wenig Begeisterung ausgelöst haben. Am heutigen Handelstag verzeichnete der Aktienkurs des Luftverkehrsdienstleisters einen empfindlichen Rückgang von 5,5 Prozent – eine Entwicklung, die das Papier auf das Niveau des vergangenen Novembers sinken ließ und zum Absteiger des Tages im MDax machte. Branchenbeobachter Graham Hunt, als Analyst bei der US-Großbank Jefferies tätig, äußerte sich in einer ersten Stellungnahme kritisch zum Unternehmensausblick, den er als deutlich verhalten bewertete. Hunt hob hervor, dass die Prognosen den herausfordernden Rahmenbedingungen entsprächen, in denen sich Fraport momentan bewege. Seine Vorhersage negativer Kursentwicklungen sollte sich bereits mit Börseneröffnung bewahrheiten. Fraports angestrebte Zielmarke im Bereich des operativen Ergebnisses (Ebitda), mit einer Bandbreite von 1,26 bis 1,36 Milliarden Euro, verfehlt die allgemeinen Markterwartungen um 3,4 Prozent und enttäuscht damit die Analysten. Hunt unterstrich zusätzlich, dass vor allem die unerwartete Erhöhung der Kapitalausgaben die Liquidität des Unternehmens belasten dürfte. So sei für das Jahr 2024 mit einem Nettofinanzmittelabfluss in Höhe von 490 bis 690 Millionen Euro zu rechnen, was den mittleren Wert der von Experten prognostizierten Schätzungen um etwa 260 Millionen Euro unterschreitet. Nach einem überaus erfolgreichen Handelsjahr 2023, in dem Fraport um rund 44 Prozent zulegen konnte, zeigt sich das neue Jahr von einer weniger glanzvollen Seite – ein Verlust von über zehn Prozent steht bislang zu Buche. Der weitere Kursrutsch unter die bedeutende 200-Tage-Durchschnittslinie, welche häufig als Indikator für den langfristigen Markttrend herangezogen wird, verstärkt die skeptische Stimmung der Anleger. (eulerpool-AFX)