Von Kerzen zu Leuchtstäben: Südkoreas Protestbewegung erleuchtet
In Seoul zeigt die Protestbewegung gegen Präsident Yoon Suk Yeol eine faszinierende Innovationskraft, indem sie K-Pop-Leuchtstäbe als mächtiges Symbol des Widerstands einsetzt. Was einst mit gesungenen Parolen und Tänzen begann, hat sich durch die Hinzunahme dieser lichtstarken Utensilien zu einer leuchtenden Demonstration der Einheit gewandelt.
Trotz kühler Temperaturen strömten Zehntausende zum Nationalversammlungsgebäude, inspiriert von der aktuellen politischen Unruhe nach Yoons gescheitertem Versuch des Kriegsrechts. Die Menge skandierte zur rhythmischen Musik von Aespa, während kreative Online-Inhalte die jüngere Generation nutzten, um ihre Botschaften zu verbreiten.
Die robuste Natur der Leuchtstäbe wird von Musikexperten ebenso gelobt wie ihre symbolische Strahlkraft. Derzeit sind es jedoch nicht nur die Leuchtstäbe, die die Proteste kennzeichnen. Eine gemeinschaftliche Stimmung unter den Demonstranten fördert das Teilen von Playlists animierender K-Pop-Songs.
Dies hat auch politische Zugehörigkeit beeinflusst, da prominente Persönlichkeiten aus der Opposition ebenfalls auf diesen Trend aufsprangen. Mit einer wechselvollen Geschichte von Protesten seit den 1980er Jahren bleibt Südkorea eine Nation, die sich durch ihren unerschütterlichen Kampfgeist auszeichnet.
Insbesondere junge Frauen repräsentieren die Mehrheit der Protestierenden; ihre Teilnahme wird durch Yoons umstrittene politische Haltung zur Geschlechtergleichheit weiter angespornt. Auch wenn die Texte der K-Pop-Songs meist unpolitisch bleiben, spiegelt die Bewegung eine deutliche Botschaft weiblicher Stärke wider.
So fühlen sich die Fans von ATEEZ und Co. in diesen Zeiten mehr als politische Bürger denn als Anhänger einzelner Musikgruppen.

