Vom Klassenzimmer an den Teich: Wie junge Lausitzer den Fisch neu entdecken

24. November 2025, 13:40 Uhr · Quelle: LifePR
Vom Klassenzimmer an den Teich: Wie junge Lausitzer den Fisch neu entdecken
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Vom Klassenzimmer an den Teich: Wie junge Lausitzer den Fisch neu entdecken
In der Lausitz diskutieren Schüler in Planspielen über die Teichwirtschaft und ihre ökologische Bedeutung. So entdecken junge Leute, warum der Lausitzer Fisch eine lebendige Tradition ist.

Bautzen, 24.11.2025 (lifePR) - In der Lausitz wird nicht nur Fisch gezüchtet, sondern Wissen über ihn weitergegeben: Kinder und Jugendliche lernen bei Führungen, in Planspielen und in Angelcamps, was den Lausitzer Fisch so besonders macht – und warum seine Zukunft in ihren Händen liegt. Bildung rund um die Teichwirtschaft wird so zu einem wichtigen Beitrag, um Tradition, Nachhaltigkeit und regionale Identität zu bewahren. Nicht nur während der Lausitzer Fischwochen, die gerade laufen.

Die Siebtklässler diskutieren angeregt. Soll die Teichwirtschaft intensiver werden oder bleibt sie so naturverbunden wie bisher? Heute sind sie nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern schlüpfen in verschiedene Rollen: Der „Teichwirt“ möchte mehr Fisch ernten, der „Tourist“ sich erholen und Fisch probieren, die „Ornithologin“ verweist auf seltene Vogelarten. Am Ende sind sich alle einig: Die Lausitzer Teiche sollen so bleiben, wie sie sind – artenreich, lebendig, nachhaltig. Auch wenn das bedeutet, dass weniger Fisch gefangen wird.

Was wie eine echte Expertenrunde klingt, ist Teil eines Planspiels im HAUS DER TAUSEND TEICHE des UNESCO Biosphärenreservats Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Hier lernen Kinder, was hinter dem Begriff Lausitzer Fisch steckt – und dass er weit mehr ist als nur eine regionale Spezialität.

Vom Teich bis zum Teller

Der Lausitzer Fisch ist ein Produkt mit Geschichte. Seit über 800 Jahren prägt die Teichwirtschaft die Landschaft zwischen Königsbrücker Heide und Neiße. Aus sumpfigen Flächen entstanden Teiche, die nicht nur Karpfen, Schleie und Hecht, sondern auch seltenen Vögeln, Amphibien und Pflanzen Lebensraum bieten. Rund 20.000 Hektar Teichflächen werden bis heute bewirtschaftet – ein europaweit einmaliges Beispiel für ökologisch verträgliche Nutzung. Damit dieses Wissen nicht verloren geht, gibt es zahlreiche Angebote für Kinder und Jugendliche, die Welt der Teiche mit eigenen Augen zu entdecken.

„Familien, Kitagruppen und Schulklassen erleben bei uns gleichermaßen, wie eng Natur, Wirtschaft und Kultur miteinander verwoben sind“, erklärt Verena Müller von der Biosphärenreservatsverwaltung. „Bei Führungen, Schnitzeljagden und anderen Bildungsangeboten geht es aber nicht nur um Fische, sondern um ein ganzes Ökosystem.“

Ein neuer Höhepunkt ist das eigens entwickelte Planspiel Teichwirtschaft, das 2024 erstmals mit den Gewinnern der regionalen Biologie-Olympiade durchgeführt wurde. Kinder übernehmen dabei verschiedene Rollen rund um die Teichproduktion, wägen Interessen ab und entscheiden am Ende demokratisch. „Das Planspiel kam bei den Teilnehmenden sehr gut an“, erzählt die Mitarbeiterin für Bildung für nachhaltige Entwicklung. „Wissen rund um den Lausitzer Fisch konnte so auf eine ganz neue Art vermittelt werden.“ In wenigen Wochen findet das Planspiel bereits zum zweiten Mal statt. „Aktuell überlegen wir, wie wir es künftig noch mehr jungen Menschen zugänglich machen können.“

Wenn Kinder zu Anglern werden
Auch in der Naturschutzstation östliche Oberlausitz e.V. wird gelernt – und gefischt. Seit Jahrzehnten gehören die beliebten Angelcamps fest zum Ferienprogramm. Die Naturschutzstation bietet sie im Auftrag der Biosphärenreservatsverwaltung an. Teilnehmen können Kinder und Jugendliche zwischen acht und 16 Jahren. „Angeln ist für viele junge Menschen hier in der Region ein beliebtes Hobby“, erzählt Annett Hertweck, Geschäftsführerin der Naturschutzstation. „Aber wir vermitteln weit mehr als nur Technik. Es geht um Respekt vor dem Lebewesen und um das Verständnis für den Kreislauf der Natur.“

Gemeinsam mit Umweltpädagogin Susan Müller und einem Angelwart lernen die Teilnehmenden, wie man eine Angel auswirft, welche Fische gefangen werden dürfen und wie man sie anschließend waidgerecht tötet. Am Ende steht nicht nur eine kleine Prüfung – sondern ein neues Bewusstsein. „Viele Kinder staunen, wenn sie erfahren, dass unsere Teiche von Menschenhand geschaffen wurden und dass es ohne die Fischwirtschaft diese Landschaft gar nicht gäbe“, erklärt Susan Müller.

Ab Mai 2026 steht das Schloss Niederspree als neues Naturschutzzentrum mit Übernachtungsplätzen zur Verfügung. Dann können die beliebten Angelcamps erstmals mit Übernachtung angeboten werden. „So haben wir die Möglichkeit, die Teilnehmenden auch zum Nachtangeln zu begleiten“, sagt Annett Hertweck. „Die Teiche und die Natur im Dunkeln zu erleben, ist noch einmal eine ganz andere Erfahrung.“

Für Hertweck ist die Wissensvermittlung rund um den Lausitzer Fisch aber auch ein kulinarisches Anliegen.

„Viele Kinder kennen heute nur Fischstäbchen aus dem Supermarkt“, sagt sie mit einem Lächeln. „Wer einmal frischen Lausitzer Fisch probiert hat, versteht, warum er hier zur Tradition gehört.“ Im Mühlencafé der Naturschutzstation erlebt sie immer wieder dasselbe: anfängliche Skepsis der Gäste – und dann Begeisterung. „Viele denken, Karpfen sei fett oder schmecke modrig. Aber richtig zubereitet ist er fein, zart und aromatisch“, erklärt die Geschäftsführerin. „Ich würde mir wünschen, dass sich wieder mehr Restaurants trauen, den Lausitzer Fisch auf ihre Karte zu setzen.“

Eine Tradition, die Zukunft hat
Für die Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH (MGO), die die Lausitzer Fischwochen koordiniert, sind solche Angebote weit mehr als ein Begleitprogramm. Sie sind das Fundament einer lebendigen Marke. „Der Lausitzer Fisch steht für Ursprünglichkeit, für regionale Qualität und für das, was uns als Region ausmacht“, sagt Lisa Willenberg von der MGO. „Deshalb ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche erleben, wo der Fisch herkommt, wie er gezüchtet wird und warum das nachhaltig geschieht.“ Die vielfältigen Bildungsangebote spielten dabei eine zentrale Rolle.

Die Lausitzer Fischwochen finden jedes Jahr im Herbst statt. Zahlreiche Teichwirtschaften, Restaurants, Bildungs- und Naturschutzeinrichtungen zeigen die Vielfalt der regionalen Fischkultur – vom traditionellen Abfischen über Kochkurse bis hin zu Führungen durch die Teichlandschaft.

Natur & Garten / Lausitzer Fisch / Teichwirtschaft / Nachhaltigäkeit / Bildung
[lifepr.de] · 24.11.2025 · 13:40 Uhr
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