Vodafone und Telefónica: Gemeinsam mehr Tempo für Mobilfunkstandorte
München/Düsseldorf – Highspeed-Mobilfunknetze sind auf schnelle Glasfaseranbindungen der Mobilfunkbasisstationen angewiesen. Die Mobilfunknetzbetreiber erschließen zwar immer mehr ihrer Basisstationen mit Glasfaser, doch Vodafone (www.vodafone.de/handy) und Telefónica Deutschland (www.o2.de/handy) wollen jetzt gemeinsam mehr Tempo machen. Wie die beiden Unternehmen am Mittwoch mitteilten, wollen sie im Rahmen eines Pilotprojekts einen Teil ihrer glasfaserbasierten Anbindung künftig gemeinsam nutzen.
Ab Juli 2018 gemeinsame Glasfasernutzung an rund 100 Standorten
Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung sehe vor, dass ab Juli 2018 vorhandene Glasfasertechnologie von gemeinsamen oder benachbarten Mobilfunkstandorten der beiden Mobilfunknetzbetreiber mitgenutzt werden können. Zunächst soll eine solche gemeinsame Anbindung für rund 100 Standorte umgesetzt werden. Das können sowohl Mobilfunkmasten sein oder aber Häuser, auf den beide Netzbetreiber ihre eigene Antennentechnik installiert haben. Der Datenverkehr der beiden Anbieter bleibe aber weiterhin strikt voneinander getrennt. Noch nicht angebundene Mobilfunkbasisstationen sollen von Vodafone und Telefónica Deutschland im Rahmen der Kooperation zu gleichen Teilen mit Glasfaserleitungen erschlossen werden.
Mit der Kooperation sollen die Mobilfunknetze von Vodafone und Telefónica Deutschland auch besser auf den neuen Mobilfunkstandard 5G vorbereitet werden. Aber auch die LTE-Netze sollen von der Zusammenarbeit der beiden Unternehmen profitieren. Es könnten parallel noch mehr Mobilfunkkunden mit Highspeed-Internet über LTE versorgt werden.
Breitbandanbindung für mobile Highspeed-Netze schneller realisierbar
"Die geplante Kooperation ist gut für unsere Kunden und gut für Deutschland. Denn mit vereinten Kräften gelingt es schneller und effizienter, die notwendige Breitbandanbindung für Highspeed-Netze im Mobilfunk voranzutreiben“, so Telefónica Deutschland-Chef Markus Haas.
Auch Vodafone Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter betont die Vorteile der Zusammenarbeit: "Mit diesem Piloten gehen wir einen smarten Weg: Zum einen bringen wir noch mehr Kapazität ins Vodafone Netz, das heute schon die höchsten Spitzengeschwindigkeiten im Markt liefert. Zum anderen ist das Projekt ein weiterer, möglicher Baustein in unserer 5G-Strategie, mit der wir das Netz von morgen bauen."
Ausbau der Kooperation denkbar
Erweist sich die gemeinsame Kooperation im Rahmen des Pilotprojekts als erfolgreich, so werde die Zusammenarbeit ausgeweitet. Schon aktuell würden sich die beiden Anbieter quer durch Deutschland mehrere Tausend Mobilfunkstandorte teilen. Beide Mobilfunknetzbetreiber kommen jeweils auf mehr als 40 Millionen Kundenanschlüsse. Das Bundeskartellamt und die Bundesnetzagentur seien bei dem Kooperationsprojekt eingebunden.
Vodafone erwirbt 3,5-GHz-Frequenzspektrum von Telefónica
Eine weitere Vereinbarung der beiden Unternehmen betrifft den Bereich der 3,5 GHz-Frequenzen. Ein aktuell nicht mehr benötigter Teil von insgesamt 42 MHz Frequenzspektrum hat Telefónica an Vodafone verkauft. Bislang besaß Telefónica im 3,5-GHz-Frequenzbereich ein Spektrum von 84 MHz, nach dem Verkauf werde der Münchener Anbieter mit 42 MHz immer noch komfortabel für den absehbaren Bedarf ausgestattet sein. Vodafone kann das erworbene Spektrum bis 2021 für den Ausbau seiner Netze verwenden, etwa auch für die 5G-Nutzung.