Nemetschek setzt auf Abonnements und trotzt schwacher Baukonjunktur
Die Digitalisierungswelle in der Bauindustrie erweist sich für den Softwareanbieter Nemetschek als profitabler Anker in stürmischen Marktgewässern. Trotz der allgemeinen Flaute in der Baubranche konnte das Unternehmen seinen Strickkurs halten und insbesondere mit seinen Abonnement-Angeboten punkten. CEO Yves Padrines betont die zunehmende Relevanz digitaler Lösungen in einem anspruchsvollen Marktumfeld und zieht ein positives Fazit für den Jahresauftakt.
Ein kurzes Aufflackern verzeichneten die Nemetschek-Wertpapiere im MDax, als sie zunächst um etwas mehr als ein Prozent kletterten – diese Gewinne jedoch wieder einbüßten und sich letztlich auf ähnlichem Niveau zur Vorperiode einpendelten. Ein Aufschwung von fünf Prozent im Jahresverlauf lässt das Unternehmen dennoch optimistisch in die Zukunft blicken, mit einem besseren Abschneiden als der Gesamtindex.
Ein deutliches Umsatzplus von 10,3 Prozent auf 223,9 Millionen Euro im ersten Quartal, insbesondere getrieben durch Abonnements und Software as a Service, bestätigt diese Zuversicht. Diese wiederkehrenden Umsätze beanspruchen nun 83 Prozent des Gesamtumsatzes und reflektieren ein Segmentwachstum in allen Bereichen. Die Ebitda-Werte reflektieren diese Stärke mit einer Zunahme von 11,9 Prozent und einer gestiegenen Marge. Der Quartalsüberschuss legt um 17,4 Prozent zu und übertrifft damit die Erwartungen des Marktes.
Analysten wie Knut Woller von der Baader Bank erkennen in diesen Zahlen einen starken Jahresstart und die Möglichkeit einer Hochkorrektur der Prognosen im weiteren Verlauf, während UBS-Analyst Michael Briest besonders den unerwartet hohen Barmittelzufluss positiv hervorhebt.
Nemetschek, als Dienstleister für eine Bandbreite von Software-Lösungen in der Baubranche, gehört zur Hälfte einer Stifterfamilie und konzentriert sich zunehmend auf innovative Bereiche wie Künstliche Intelligenz und Cloud-Technologie. Trotz eines zunächst belastenden Umstiegs auf das Abonnementgeschäft blickt das Management nun optimistisch auf mittelfristige Wachstums- und Margeziele.
Padrines versichert, dass die Ergebnisse des ersten Quartals eine solide Ausgangslage für die Jahresziele geschaffen haben, unberührt von möglichen zusätzlichen Auswirkungen geopolitischer Konflikte. (eulerpool-AFX)