Verzögerungen im Rentenstreit: Junge Gruppe der Union fordert Aufschub
Die Diskussion um das umstrittene Rentengesetz sorgt weiterhin für Unruhe innerhalb der politischen Reihen. Die Junge Gruppe der Unionsfraktion, vertreten durch ihren Vorsitzenden Pascal Reddig, plädiert energisch für eine Verschiebung des geplanten Gesetzesvorschlags. Der aktuelle Entwurf findet keine Zustimmung innerhalb der Gruppe. Reddig äußerte gegenüber dem „Spiegel“ seine Bedenken und riet entschieden davon ab, vorzeitig in eine unsicher endende Abstimmung zu schreiten.
Kanzler Friedrich Merz und Unionsfraktionschef Jens Spahn versuchen indessen, die Wogen zu glätten und stehen hinter der Reformagenda. Dennoch erinnert das Szenario an den Vorfall im Juni, als Uneinigkeit in der Union zur kurzfristigen Absage der Wahl der designierten Verfassungsrichterin führte. Reddig bleibt standhaft und schlägt vor, den Beschluss des Rentenpakets auf April zu vertagen, um die Ergebnisse der Rentenkommission abzuwarten.
Ein zentraler Streitpunkt ist das angestrebte Rentenniveau von 48 Prozent bis 2031, das den Unionsmitgliedern langfristig zu kostspielig erscheint. Nichtsdestotrotz bleibt der Druck hoch, denn politische Schwergewichte wie Merz und die SPD-Führung befürworten eine zügige Verabschiedung des Gesetzes bis Dezember, damit es bereits im Januar in Kraft treten kann.
Die endgültige Entscheidung liegt nun im Koalitionsausschuss, der am Donnerstag tagt. Kommt es dort zu keiner Einigung, wird die Junge Gruppe ihr Abstimmungsverhalten noch einmal überdenken. Reddig unterstreicht dabei seine Intention, weder die Koalition noch die Regierung zu gefährden, während die SPD unverändert an ihrem Entwurf festhält.

