Versprochen und Verzettelt: 1&1 Funkloch-Fiasko

Trotz zinsfreier Milliardenhilfe des Staates und vollmundiger Versprechen kämpft 1&1 mit erheblichen Verzögerungen beim Schließen kritischer Funklöcher – ein ambitioniertes Projekt gerät ins Stocken.
Das Versprechen bröckelt: Nur ein Bruchteil der zugesagten 1&1 Funkmasten durchbricht die ländliche Stille – ein Schlag ins Gesicht der digitalen Gleichberechtigung.

In der Welt der Telekommunikation, wo jedes zusätzliche Netzabdeckungsprozent zählt, hat 1&1 sich eine Mammutaufgabe vorgenommen – und stolpert nun über die eigenen Füße.

Der Aufbau eines flächendeckenden 5G-Netzes, gekrönt von der Verpflichtung, hunderte von Funkmasten in ländlichen Gebieten zu errichten, sollte das Unternehmen an die Spitze der digitalen Revolution in Deutschland katapultieren.

Doch die Realität sieht anders aus: Bis heute konnte 1&1 nur einen Bruchteil der versprochenen Masten realisieren.

Ein Deal mit Haken

Ralph Dommermuth, das Gesicht hinter 1&1, schien alles richtig zu machen, als er 2019 für 1,07 Milliarden Euro 5G-Frequenzen ersteigerte – ein Geschäft, das den Steuerzahler dank eines zinslosen Zahlungsaufschubs keinen Cent extra kosten sollte.

Ralph Dommermuth (rechts im Bild): Das ambitionierte Gesicht hinter 1&1, gefangen zwischen Zukunftsversprechen und den Herausforderungen der Gegenwart.

Im Gegenzug versprach Dommermuth, in den so genannten „weißen Flecken“. Deutschlands Mobilfunkmasten zu errichten, um die Netzabdeckung zu verbessern. Eine noble Absicht, die jedoch in der Umsetzung zu scheitern droht.

Die Wahrheit hinter den Zahlen

Von den ursprünglich zugesagten Hunderten von Maststandorten sind bislang lediglich 48 fertiggestellt. Mehr als zwei Jahre nach der gesetzten Frist ist das Ziel in weite Ferne gerückt, und die Frage, wann der Rest folgen wird, bleibt unbeantwortet.

Während das Unternehmen und das Bundesverkehrsministerium die Köpfe zusammenstecken, wachsen die Zweifel an der Machbarkeit des gesamten Projekts.

Von der Vision zur Illusion: Die ambitionierten Pläne von 1&1 zur Beseitigung von Funklöchern entpuppen sich als digitale Fata Morgana.

Eine verpasste Chance

Dieses Szenario wirft ein schlechtes Licht auf alle Beteiligten. Für den Staat, der auf gute Geschäfte hoffte, könnte es sich als schlechter Deal herausstellen. Die Baukosten für Funkmasten sind seit 2019 gestiegen, und die vereinbarte Investitionssumme scheint im Nachhinein kaum noch ausreichend.

Statt einer Verbesserung der Mobilfunkversorgung sehen sich die Bürgerinnen und Bürger nun mit der ernüchternden Realität von weiter bestehenden Funklöchern konfrontiert.

Komplizierte Genehmigungsverfahren und Widerstand

1&1 schiebt einen Teil der Verzögerung auf bürokratische Hürden und lokalen Widerstand. Doch die Frage bleibt: Warum wurde nicht früher und effizienter gehandelt?

Während das Unternehmen mit dem Finger auf andere zeigt, warten die Kundinnen und Kunden weiter auf eine moderne und lückenlose Netzabdeckung.

Masten-Mangel trotz Millionen: Wo ist das Geld geblieben? 1&1's unvollendete Mission, Deutschland flächendeckend zu vernetzen, wirft kritische Fragen auf.

Ein ungewisser Ausblick

Was als Triumphzug in die Zukunft der Telekommunikation begann, droht nun zu einem symbolischen Beispiel für gescheiterte Versprechen und verpasste Gelegenheiten zu werden.

Während 1&1 noch nach Lösungen sucht, bleibt die kritische Infrastruktur, die Deutschland im internationalen Wettbewerb voranbringen sollte, auf der Strecke.

Die Zeit wird zeigen, ob 1&1 das Ruder noch herumreißen kann, doch derzeit sieht es danach aus, als würde das Funkloch-Fiasko zu einem dauerhaften Makel auf der digitalen Landkarte Deutschlands.

Technologie
[InvestmentWeek] · 14.03.2024 · 15:00 Uhr
[1 Kommentar]
 
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