Vermögensaufbau, der wirklich klappt: ETF-Sparpläne
Eine Möglichkeit, für den Ruhestand zu sparen, ist ein Sparplan mit börsengehandelten Fonds (ETF). Bislang kennen diese Option nur wenige Sparfüchse, denn Tages- und/oder Festgeld sind in Deutschland deutlich gefragter. Doch durch die niedrige Guthabenverzinsung werden sie zunehmend unattraktiver. Zeit, in Sachen Sparen umzudenken und sich mit planerischem Geschick die Renditen zu sichern.
Das ETF-Einmaleins
Mit ETFs können diversifizierte Portfolios von Aktien, Anleihen und anderen Wertpapieren investiert werden, die wie Einzelaktien auf dem freien Markt gehandelt werden. Durch den gewollt fehlenden Fokus auf nur ein Finanzprodukt sind ETFs deutlich risikoloser und deshalb auch für vorsichtige Sparer geeignet. Darüber hinaus bieten sie noch einen weiteren Vorteil: Nahezu jeder kann schon unter 50 Euro in sie investieren. Wie ein ETF Depot Vergleich zeigt, gibt es viele Pläne bereits ab 20 bzw. 25 Euro pro Ausführung mit maximaler Flexibilität. Wer möchte, kann beispielsweise (kostenfrei) die Sparrate erhöhen, die Ausführung auf Wunsch aussetzen oder einen weiteren Sparplan integrieren.
So kinderleicht wird der ETF-Sparplan zusammengestellt
Abhängig vom gewählten Depot-Anbieter stehen zahlreiche Titel für den Sparplan zur Auswahl. Um die richtige auszuwählen, ist das individuelle Sparziel gefragt. Wie viel soll tatsächlich nach einer bestimmten Zeit auf der Habenseite stehen und welche Risikobereitschaft bringen Sparplan-Inhabende dafür mit?
Häufig geben auch Depot-Anbieter wertvolle Tipps, welche ETFs gerade gute Renditen liefern. Internationale Aktien-ETFs wie der Vanguard FTSE All-World ex-US (NYSEARCA: VEU) bieten ein Engagement in anderen globalen Märkten und können zur Diversifizierung des Depots beitragen und bilden die Entwicklungen auf dem gesamten Markt ab. Auch, wenn es in einer Branche einmal Renditeeinbrüche gibt, werden sie durch die globale Diversifikation aufgefangen, sodass die Verluste weniger stark ausfallen.
Festverzinsliche ETFs wie iShares Core U.S. Aggregate Bond (NYSEARCA: AGG) bieten eine gute Alternative für alle, die weniger risikobereit sind. Mithilfe dieser ETFs winkt eine nahezu regelmäßige Zins- oder Dividendenzahlung, die beispielsweise erneut in weitere ETFs investiert werden könnte.
Tipp: ETF-Sparplan-Inhabende können sich auch auf bestimmte Sektoren oder Branchen konzentrieren. Hierfür stehen bei den Depot-Anbietern sogar viele spezialisierte Sektor-ETFs (beispielsweise Technologie, Gesundheitswesen, Energie oder Basiskonsumgüter) zur Verfügung.
ETF-Sparplan oder Tagesgeld: Wo gibt es die größere Rendite?
Bei der Berechnung der erwarteten Rendite für den ETF-Sparplan sind einige Faktoren zu berücksichtigen. Vor allem entscheidet die geschickte Auswahl der ETFs darüber, ob die Gewinne tatsächlich im ein- oder sogar zweistelligen Prozentbereich liegen.
Die Erfahrungen zeigen außerdem, dass die hohen Gewinne vor allem dann erreicht werden, wenn ETF-Sparplan-Inhabende auch bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen. Wer sich für ein ausbalanciertes Portfolio entscheidet und langfristig orientiert agiert, kann laut Experten Durchschnittsrenditen zwischen vier und sechs Prozent jährlich erzielen.
Damit sind die Gewinnmöglichkeiten deutlich höher als die Verzinsung (aktuell) bei Tages- und Festgeld. Lange mussten Sparer damit leben, dass sie für ihr Guthaben auf dem Konto gar keine oder Zinsvergütungen unter einem Prozent erhielten. Einige Banken erhoben sogar Negativzinsen bei einem größeren Sparguthaben, sodass die Kontoinhaber sogar noch bestraft wurden. Dank der Anhebung des Leitzinses sind diese Zeiten (vorerst) vorbei. Mittlerweile haben viele Banken den Negativzins sogar abgeschafft und spendieren wieder Zinsgutschriften zwischen einem und zwei Prozent. Dennoch sind die geschickt zusammengestellten ETF-Sparpläne noch immer deutlich attraktiver als die bloße Verzinsung auf dem Konto.
Allerdings gibt es beim Tages- und/oder Festgeld ein geringeres Risiko. Auch müssen Sparer hier keine Auswahl an möglichen Finanzprodukten treffen, sondern lehnen sich zurück und lassen sich die Zinsen gutschreiben. Wem das längerfristig zu langweilig und vor allem zu unrentabel ist, der sollte sich mit den ETF-Sparplänen auseinandersetzen.
Wie hoch sollte die Rate bei einem ETF-Sparplan sein?
Bei den meisten Depots lassen sich die Raten für die Sparpläne flexibel ab ca. 25 Euro wählen. Wie viel pro Ausführung tatsächlich angespart werden kann, hängt von den individuellen Einkommensverhältnissen ab. Experten empfehlen, eine Sparrate zwischen fünf und zehn Prozent des Monatseinkommens für einen langfristig rentablen Anlageerfolg einzubringen. Bei 2.000 Euro monatlich macht das eine ETF-Sparplan-Rate von ca. 200 Euro. Erzielt die Zusammenstellung eine durchschnittliche Rendite von vier Prozent jährlich, während das schon mehr als 190 Euro pro Jahr beträgt.
Zum direkten Vergleich dazu: Gäbe es eine Guthabenverzinsung beim Festgeld in Höhe von 1,5 Prozent jährlich, würde das bei zwölf Monaten und einem Gesamtbetrag von 2.400 Euro einmaliger Anlage nur ca. 36 Euro ausmachen.


