Veraltete Krankenhausstrukturen sollen reformiert werden - Lauterbach trifft Kommunalverbände
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wird heute in Berlin Vertreter der kommunalen Spitzenverbände treffen, um über die geplante Krankenhausreform zu sprechen. Ziel des Treffens ist es, mögliche Engpässe bei der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum zu thematisieren und Lösungsansätze zu erarbeiten. Im Anschluss an das Treffen wird Minister Lauterbach vor die Presse treten, um die Ergebnisse zu verkünden.
Die deutschen Landkreise hatten in den letzten Wochen vor möglichen Engpässen bei der medizinischen Versorgung gewarnt. Reinhard Sager, Präsident des Deutschen Landkreistages, äußerte in den Zeitungen der Funke Mediengruppe die Sorge, dass die geplante Reform zu übermäßigen Einschränkungen im ländlichen Raum führen könnte. Er betonte die Wichtigkeit eines klaren Signals an die Krankenhäuser, damit diese sich weniger um ihr wirtschaftliches Überleben sorgen müssten. Die finanzielle Lage der medizinischen Einrichtungen sei derzeit zum Teil desaströs.
Die Reformpläne von Minister Lauterbach zielen darauf ab, das Vergütungssystem der Kliniken zu ändern, um sie von finanziellen Belastungen zu entlasten. Dabei sollen Krankenhäuser künftig 60 Prozent der Vergütung allein für das Vorhalten von Leistungen erhalten. Derzeit steht die Bezahlung von Behandlungsfällen im Fokus, was dazu führt, dass Kliniken um jeden Fall kämpfen und eine qualitativ hochwertige Versorgung teilweise vernachlässigen.
Bund und Länder hatten im vergangenen Sommer eine grobe Einigung über die Reform erzielt, doch aufgrund von Kritik der Länder an bestimmten Aspekten wurden weitere Beratungen notwendig. Minister Lauterbach strebt an, noch in diesem Jahr einen Referentenentwurf für das Gesetz zur Krankenhausreform vorzulegen. (eulerpool-AFX)