US-Börsen sehen positive Kursentwicklung dank Zinssenkungshoffnungen
Nach einer Phase deutlicher Verluste verzeichneten die US-Börsen am Montag eine erfreuliche Erholung. Getragen wurde dieser Aufschwung von der Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed sowie aufkeimenden Optimismus im anhaltenden Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China. Unterstützende Kommentare von den Analyseabteilungen der großen US-Banken Morgan Stanley und Goldman Sachs trugen zusätzlich zur positiven Stimmung bei. Im frühen Handel rückten außerdem neue Daten zu den Industrieaufträgen im Juni in den Fokus.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stieg kurz nach Handelsbeginn um 0,71 Prozent und erreichte 43.897 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 legte noch stärker zu und verbesserte sich um 1,23 Prozent auf 23.042 Punkte. Auch der S&P 500 verzeichnete mit einem Plus von 0,87 Prozent auf 6.292 Zähler einen Anstieg. Diese Erholungsbewegung folgt auf einen herben Rückgang des Dow am vergangenen Freitag, als der Index den tiefsten Stand seit Ende Juni erreichte.
Eine überraschende Wende gab es zudem im Führungsgremium der Fed: Gouverneurin Adriana Kugler trat unerwartet zurück. US-Präsident Donald Trump sieht hierin eine Gelegenheit, den Einfluss auf die künftige Fedausrichtung zu verstärken. Trump könnte Kuglers Nachfolger nominieren, um seine wirtschaftspolitische Agenda durch Zuschneiden der Zinspolitik zu unterstützen. Zudem hat Trump die Chefin des Arbeitsmarktstatistikamtes, Erika McEntarfer, abgesetzt und plant, bald einen Nachfolger zu präsentieren. Dieses Vorgehen lässt die Frage nach der Unabhängigkeit dieser wichtigen Institutionen aufkommen, so Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar.
Unterdessen sprach Morgan-Stanley-Analyst Michael Wilson positiv von US-Aktien und betonte eine V-förmige Erholung der Ergebniserwartungen. Kursrückgänge wie die am Freitag nach den Jobdaten sieht er als Kaufgelegenheiten. Auch von Goldman Sachs gibt es optimistische Töne: Stratege David Kostin hob das Wachstum der sogenannten "glorreichen Sieben" der Tech-Industrie hervor. Die Aktien von Unternehmen wie Alphabet, Apple und Nvidia profitierten von dieser Einschätzung und legten am Montag allesamt zu. Amazon hingegen verharrte trotz des vorherigen Kursabschlags auf gleichem Niveau.

