Uniper verschiebt grünen Umbau: Neue Zielmarke bei Erzeugungskapazität
Der europäische Energieriese Uniper hat die Zielvorgaben für den Umbau seiner Kraftwerksflotte nach unten korrigiert. Ursprünglich strebte das Unternehmen an, bis 2030 den grünen Stromanteil auf 80 Prozent zu erhöhen. Jetzt jedoch lautet das Ziel, dass bis dahin lediglich 50 Prozent der Erzeugungskapazität aus erneuerbaren, CO2-armen und dekabonisierbaren Quellen stammen sollen. Uniper betonte jedoch, dass das übergeordnete Ziel der Klimaneutralität bis 2040 weiterhin Gültigkeit habe. Uniper-Chef Michael Lewis betonte die Schwierigkeiten des aktuellen regulatorischen und geopolitischen Umfelds, das eine Anpassung der Pläne nötig mache. Die Verzögerung von Ausschreibungen bei Gaskraftwerken durch die deutsche Regierung und der schleppende Fortschritt der Wasserstoffwirtschaft hätten Uniper dazu veranlasst, die Ziele nachzujustieren. Mit einer Gesamterzeugungskapazität von über 14 Gigawatt gehört Uniper zu den führenden Stromerzeugern Europas. Während ein Teil dieser Kapazität aus Kohle- und Gaskraftwerken stammt, kommen zusätzlich rund 5 Gigawatt aus der Nutzung von Wasser- und Atomkraft. Uniper plant, die Kapazität bis 2030 auf 15 bis 20 Gigawatt zu steigern und investiert dafür acht Milliarden Euro in die Transformation. Auf dem Weg in die Zukunft sieht Uniper auch den Bau neuer Gaskraftwerke vor. In Deutschland wird sich das Unternehmen an der Ausschreibung der Bundesregierung für neue Gaskraftwerke beteiligen. Zudem sind in Großbritannien neue Projekte in Connah’s Quay und Killingholme in Planung, die auch Optionen für CO2-Abscheidung umfassen. Nach den Turbulenzen 2022, als Uniper aufgrund des Ausbleibens russischer Gaslieferungen gerettet werden musste, ist Deutschland nun Mehrheitseigentümer des Unternehmens. Bis 2028 soll sich der staatliche Anteil jedoch auf 25 Prozent plus eine Aktie reduzieren.

