Umbruch in Chinas Wirtschaft: Peking lockert die Zügel
Die Spitzen der chinesischen Führung haben ein klares Signal zur Lockerung der Geldpolitik gegeben, um der nachlassenden Wirtschaft neuen Schwung zu verleihen. Premier Li Qiang kritisierte dabei die Bedrohung durch höhere Zölle auf chinesische Exporte und betonte, dass diese das globale Wachstum hemmen.
In Hongkong erlebte man einen Aufschwung an den Börsen, nachdem die staatlichen Medien über die Sitzung des Politbüros der Kommunistischen Partei berichteten. Diese Zusage zu aktiveren Finanz- und lockeren Geldpolitiken sorgte für Optimismus und ließ den Hang Seng Index um 2,8% steigen.
Der Übergang von der bisher "umsichtigen" zu einer "moderaten Lockerung" wurde von Marktteilnehmern als bedeutender Wandel wahrgenommen. "Dies stellt eine bedeutende Neuausrichtung dar, um die erwarteten wirtschaftlichen Schocks abzufedern", kommentierte Stephen Innes von SPI Asset Management.
Bereits in den vergangenen Monaten hatte die chinesische Zentralbank diverse Maßnahmen eingeführt, um Konsum und Investitionen zu fördern. Die jüngsten Verlautbarungen bestätigen, dass dieser Richtungswechsel weiterhin verfolgt wird.
Chinas Wirtschaft wächst langsamer als das offiziell angestrebte Ziel von 5% für dieses Jahr, und der Immobilienmarkt bleibt schwach. Das Konsumverhalten der Bevölkerung hat sich seit der COVID-19-Pandemie nicht vollständig erholt.
Um diesem Trend entgegenzuwirken, setzt die Regierung auf eine Kombination aus Staatsausgaben und erleichtertem Kreditfluss. Die Verbraucherpreise stiegen im November um lediglich 0,2%, was die Tür für weitere Zinssenkungen offen lässt.
Mit einer weiterhin hohen Jugendarbeitslosigkeit und finanziellen Unsicherheiten vieler Haushalte strebt die Politik eine Verbesserung des gesellschaftlichen Wohlstandes und der sozialen Stabilität an.

