Ukrainisches Start-Up Rekava: Innovatives Recycling von Kaffeeresten in die Produktion

Das ukrainische Start-up Rekava stellt kompostierbare Behälter aus Kaffeeabfällen her

Rekava: Ein ukrainisches Start-up produziert kompostierbare Behälter aus Kaffeeresten und zeigt sich trotz des anhaltenden Krieges als Pionier im Bereich Nachhaltigkeit und Cleantech. Die Gründer Yuriy Tustanovsky und Dmytro Bidiuk wollen langfristig im Land bleiben und durch ihr Geschäftsmodell nicht nur einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten, sondern auch Teil des Wiederaufbaus nach dem Konflikt sein.

Trotz des Krieges ist der Duft von frisch gebrühtem Kaffee in ukrainischen Städten allgegenwärtig. Die Liebe der Ukrainerinnen und Ukrainer zu Kava, wie sie im Land genannt wird, nutzen die Gründer auf ihre eigene Weise – im Sinne von mehr Nachhaltigkeit.

Das "Re" im Namen des Unternehmens steht für Recycling, während "Kava" ganz einfach für Kaffee steht. Aktuell produziert Rekava hauptsächlich nachhaltige Duftkerzen, die in kompostierbare Behälter aus Kaffeeresten verpackt werden. Doch schon bald sollen auch Kaffeebecher und Deckel hergestellt werden.

Die Idee für das Start-up entstand 2021 in Sumy im Nordosten der Ukraine. Doch nur kurze Zeit später mussten die Gründer aufgrund des Krieges in den sichereren Westen des Landes, nach Lwiw, umziehen. "Andere Firmen haben ähnlich reagiert", erklärt Tustanovsky. Doch auch hier ist der Krieg allgegenwärtig. "Vor drei Wochen gab es wieder heftige Raketenangriffe auf unsere Region. Gerade ist es ruhiger, aber das kann sich schnell ändern."

Alle paar Tage gibt es Luftalarm und mit dem Winter naht auch die Sorge vor Angriffen auf die Energieinfrastruktur. Für die Produktion der Behälter sammelt Rekava Kaffeesatz, welcher gereinigt, getrocknet und anschließend komprimiert und beschichtet wird. Somit setzen sich die Gründer für das Prinzip der Kreislaufwirtschaft und Cleantech ein, bei dem die Nutzung natürlicher Ressourcen, Abfälle und Energieverbrauch minimiert werden sollen.

Die Duftkerzen werden nach verschiedenen Städten in der Ukraine benannt, um die prägenden Gerüche dieser Orte auch denen zugänglich zu machen, die nicht mehr dort leben können.

Tustanovsky ist stolz darauf, dass Rekava trotz der schwierigen Zeiten Gewinn erzielt. Bis zum nächsten Jahr wollen sie500.000 Euro an Investitionen sammeln. "Unsere ukrainischen Start-ups haben auch nach der massiven Invasion Erfolgsgeschichten geschrieben", betont Tustanovsky stolz und verweist auf bekannte Marken wie Grammarly, Petcube und Ajax Systems.

Für Adrian Locher, Gründer und CEO der Berliner KI-Investitionsplattform Merantix, liegt gerade in den schwierigen Umständen das große Potenzial ukrainischer Start-ups. Wenn der Krieg vorbei ist, könnte Kiew ein äußerst spannendes Umfeld für Unternehmerinnen und Unternehmer sein.

Doch aktuell stellt der Winter für viele Unternehmen eine Herausforderung dar. Generatoren wurden angeschafft, um sich auf mögliche Energieausfälle vorzubereiten. "Derzeit haben wir keine Probleme mit der Energieversorgung, aber falls es zu längeren Ausfällen kommt, müssen wir unsere Arbeitszeiten anpassen", erklärt Tustanovsky.

Trotz der Möglichkeit, das Unternehmen ins Ausland zu verlegen, haben sich die Gründer aus Prinzip dazu entschieden, in der Ukraine zu bleiben und einen Beitrag zum Wiederaufbau zu leisten. Das Motto des Landes "Building back better" spiegelt sich auch in der Unternehmensführung von Rekava wider. "Es ist uns wichtig, zum Fortschritt der Ukraine beizutragen. Wir brauchen Unternehmen, die vor Ort aktiv sind, um dem Land zu helfen, zu wachsen. Gleichzeitig müssen wir aber auch nachhaltiger und zukunftsorientiert arbeiten, um im Einklang mit der Umwelt zu expandieren", betont Tustanovsky. Die Ukraine soll nicht einfach nur wieder aufgebaut werden, sondern besser.

Finanzen
[Eulerpool News] · 04.10.2023 · 17:00 Uhr
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